Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 10.05.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

auch in der vergangenen Woche hatte der Klimaschutz eine hohe Priorität in Deutschlands politischer Landschaft. Nach dem bahnbrechenden Urteil des Bundesverfassungsgerichts in der Woche davor hat nun die Politik im Wahljahr 2021 erkannt, dass das Thema nicht mehr zu übersehen ist. Prompt wurden neue Gesetzesvorschläge gemacht, wobei der 11. Peterberger Klimadialog, der in diesem Jahr umweltfreundlich virtuell stattfand, auch eine entsprechende Bühne darbot, auf welcher Ministerinnen und Minister aus 40 Ländern zusammentrafen. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel, der britische Premierminister Boris Johnson und UN-Generalsekretär Antonio Guterres nahmen an dem Treffen teil.

Er endete am Freitag mit dem Aufruf, die diesjährige Weltklimakonferenz COP 26 in Glasgow zu einem Erfolg zu führen und alle offenen Punkte des Regelwerks unter dem Pariser Abkommen abschließend zu lösen.

Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel führte aus, dass Deutschland sein Klimaziel für 2030 auf eine CO2-Minderung von 65 Prozent verschärfen und die Treibhausgasneutralität 2045 erreichen soll, was aus dem Entwurf für ein neues Klimaschutzgesetz hervorgeht, dessen Eckpunkte die deutsche Bundesumweltministerin Schulze kurz zuvor vorgestellt hatte. Besonders hob Merkel hervor, dass sie eine weltweite Bepreisung von Treibhausgasemissionen als wichtigen Schritt im Kampf gegen den Klimawandel ansieht. Und der Gastgeber Boris Johnson sieht im Klimaschutz einen Kickstart für eine neue industrielle Revolution; auch Großbritannien hat sein Klimaziele deutlich verschärft.

Letztendlich wird das bedeuten, dass die Preise für Treibhausgasemissionen in nicht allzu ferner Zukunft im dreistelligen Bereich ankommen könnten. Der Vizepräsident der Europäischen Kommission, Frans Timmermans, hat am Freitag die Aussichten, dass die Regulierungsbehörden in Bezug auf den bullishen Preis europäischer Emissionsrechte intervenieren könnten, heruntergespielt und verlautbart, dass die EUAs angesichts des strengeren Emissionsziels des Blocks für 2030 noch höher notieren sollten.

Dies brachte die Bullen noch einmal in Fahrt und setzte ein neues Allzeithoch bei 51,10 Euro je EUA am letzten Handelstag der Woche und ignorierte somit die Tatsache, dass die Compliance-Periode 2020 am Freitag der Vorwoche beendet wurde. Und auch die neue Handelswoche beginnt mit einem deutlichen Plus oberhalb der 51-Euro-Marke.

Da sowohl der politische Wille als auch die Spekulanten und die Marktdynamik schwer vorhersehbar sind, ist eine solide Beschaffungsstrategie für die kommenden Jahre definitiv sinnvoll, um die eklatanten Preisschwankungsrisiken abzumildern.

Gerne beraten wir Sie hierzu und stimmen gemeinsam mit Ihnen eine entsprechende Beschaffungsstrategie ab.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument30.04.2107.05.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)48,75 EUR50,45 EUR+1,70 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)48,84 EUR50,45 EUR+1,61 EUR
CER (Voluntary Spotmarkt ø)1,87 USD1,87 USD+0,00 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)13,71 USD13,71 USD+0,00 USD
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)66,62 USD68,21 USD+1,59 USD
EURO (Currency, Forex)1,2018 USD1,2163 USD+0,0145 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse, welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH