Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 03.07.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

Multnomah County liegt im US-Bundesstaat Oregon im Nordwesten der USA. Der Landkreis hat nun eine Klage gegen insgesamt 17 Öl- und Gasunternehmen eingereicht, unter anderem gegen BP, Chevron, Exxon Mobil und Shell.

Hierin fordert Multnomah County einen Schadensersatz in Höhe von 51,5 Milliarden US-Dollar für die tödliche Hitzewelle im pazifischen Nordwesten des Jahres 2021, welche rund 800 Todesopfer forderte. Der Landkreis ist der Auffassung, dass diese Unternehmen aufgrund ihres Beitrags zur globalen Erwärmung für das Hitzekuppelereignis verantwortlich seien.

In der Klage werden 50 Millionen US-Dollar für tatsächliche Schäden durch die Hitzewelle sowie 1,5 Milliarden US-Dollar für zukünftige Schäden gefordert. Zudem fordern die Kläger weitere 50 Milliarden US-Dollar für einen Fonds zur Vorbereitung auf zukünftige extreme Wetterereignisse.

Diese Klage ist bereits das 36. Mal, dass Öl- und Gasunternehmen wegen Schadensverursachung durch die globale Erwärmung aus Sicht der Kläger verklagt wird.

Doch derzeit geht Big-Oil weiterhin davon aus, dass sie im Jahr 2050 weiterhin circa 100 Millionen Barrel täglich fördern wird, wie Exxon Mobile in einem Bericht an die US-Börsenaufsicht SEC gemeldet hat. Den Berechnungen der Internationalen Energieagentur (IEA) zufolge muss die Förderung jedoch auf weniger als 30 Millionen Barrel pro Tag fallen, um die Klimaerwärmung gemäß Pariser Klimaschutzabkommen auf 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Einen wichtigen Beitrag leistet hier der globale Emissionshandel, welcher die Steuerungswirkung in Richtung klimafreundlicher Antriebe und Heizungssysteme gibt – und die CO2-Bepreisung wird in Zukunft eine immer wichtigere Funktion einnehmen.

In der vergangenen Woche haben sich die Preise für EU-Emissionsrechte langsam an einer Widerstandslinie nach oben gearbeitet, konnten diese technische seitwärts-abwärts-Linie aber nicht nachhaltig durchbrechen.

Seit dieser Woche gilt erstmalig der neue Auktionskalender der EEX und es gelangen an allen fünf Börsentagen insgesamt 12.589.500 EUAs zur Versteigerung. Es wird interessant werden, wie der Markt die höheren Volumina in dieser Woche aufnimmt, auch wenn dies zum größten Teil bereits eingepreist sein sollte.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument23.06.2330.06.23Veränderung
EUA (Spotmarkt)86,81 EUR88,09 EUR+1,28 EUR
EUA (Dezember-2023-Future)87,88 EUR89,08 EUR+1,20 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,64 USD2,01 USD+0,37 USD
VER (CORSIA eligible carbon credits)1,04 USD1,15 USD+0,11 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)74,21 USD75,13 USD+0,92 USD
EURO (Currency, Forex)1,0893 USD1,0912 USD+0,0019 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

ADVANTAG Services GmbH