Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 02.05.2022

Sehr geehrte Damen und Herren,

am vergangenen Freitag fand in Berlin der 69. Bundespresseball statt. Viele prominente Politiker, allen voran Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und die Mitglieder des Bundeskabinetts, hatten allerdings wegen des Kriegs abgesagt. Nicht nur aus diesem Grund fand die Rede des ukrainischen Botschafters Andrij Melnyk, bekannt für seine deutlichen Worte, große Beachtung. Unter anderem mahnte der Botschafter die zahlreichen Vertreter der Presse, mit der Fortdauer des Krieges nicht in ihrer Aufmerksamkeit nachzulassen. Nicht selten verschwinden Themen im Lauf der Zeit aus dem Fokus der Journalisten und damit aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit.

Das gilt auch leider für andere Krisen und Konflikte, nicht zuletzt auch für die Klimakrise, welche eine existenzielle Bedrohung für alle Länder der Welt darstellt. Zum Beispiel fand eine der schlimmsten Unwetter-Katastrophen in Südafrika mit weit über 400 Toten und vermutlich 40.000 Menschen, welche durch die Fluten vertrieben wurden, nur kurze Beachtung. Ein anderes Beispiel findet aktuell in Südasien statt. In Indien leiden derzeit Millionen Bewohner anhaltend unter einer frühen Hitzewelle mit Temperaturen von teils über 45 Grad Celsius. Nordwest- und Zentralindien erleben den heißesten April seit Beginn der Wetteraufzeichnungen vor 122 Jahren, sagte der Leiter des Wetterdienstes. An mehr als zwei Dutzend Orten meldete die Behörde am Freitag Höchsttemperaturen von mehr als 45 Grad, wobei Banda im nördlichen Bundesstaat Pradesh mit 47,4 Grad der heißeste Ort des Landes war. Und die Hitzewelle könnte sich in den kommenden Tagen noch verstärken, die Temperaturen könnten im Norden die 50-Grad-Celsius-Marke überschreiten, denn der Mai ist normalerweise der heißeste Monat des Jahres.

Es wäre ein fataler Fehler, solchen Katastrophen nur dann Aufmerksamkeit zu schenken, wenn sie unmittelbar vor unserer Haustüre geschehen oder wir selbst davon betroffen sind. Denn tatsächlich sind wir alle davon betroffen. Die nächste Umweltkatastrophe kann sich jederzeit und überall ereignen. Wir sollten sie daher nicht ausblenden, sondern zur Grundlage unseres Handelns und unserer Entscheidungen machen.

Der Markt für europäische Verschmutzungsrechte hat in der vergangenen Handelswoche recht deutlich nachgegeben. Am Mittwoch wurde kurzfristig sogar die 80-Euro-Marke durchbrochen. Im Anschluss stabilisierte sich der Preis leicht oberhalb dieses Niveaus, bevor er am Freitag in dünnem Handel wieder aufwärtsstrebte und dabei das Ziel von 86 Euro knapp verfehlte.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument22.04.2229.04.22Veränderung
EUA (Spotmarkt)89,59 EUR84,87 EUR-4,72 EUR
EUA (Dezember-2022-Future)88,99 EUR84,45 EUR-4,54 EUR
VER (Carbon Offsets)10,91 USD10,63 USD-0,28 USD
VER (CORSIA eligible carbon credits)5,91 USD5,63 USD-0,28 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)105,91 USD106,55 USD+0,64 USD
EURO (Currency, Forex)1,0799 USD1,0545 USD-0,0254 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH