Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 30.09.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

derzeit scheint sich der politische Fokus in Europa wieder deutlich vom Kampf gegen die Erderwärmung zu entfernen, obwohl das Pariser Klimaabkommen vom Dezember 2015 ein völkerrechtlich verbindlicher Vertrag ist. Insgesamt 195 Staaten haben das Dokument unterzeichnet und sich damit zu mehr Klimaschutz verpflichtet. Doch immer wieder scheinen wirtschaftliche Aspekte der Grund für Verzögerungs- und Ausweichmanöver zu sein.

Dabei ist kurzfristige Gewinnmaximierung die dümmste und egoistischste Denkweise im Kampf gegen die unbändigen Naturgewalten, die sich durch den Klimawandel weltweit ihren Weg bahnen. Im Südosten der USA hat der Hurrikan „Helene“ in den vergangenen Tagen seine ganze zerstörerische Kraft entfaltet. In Georgia, Florida und North Carolina, aber auch in Virginia, Tennessee und Kentucky hat der Tropensturm zu „katastrophalen, historischen Überschwemmungen“ geführt und verheerende Schäden angerichtet. Es wurden massenweise Häuser zerstört, mindestens 3 Millionen Haushalte sind ohne Stromversorgung und mehr als 40 Menschen starben. Der Rückversicherungsmakler Gallagher Re schätzt, dass sich die vorläufigen privaten Versicherungsschäden auf drei bis sechs Milliarden Dollar belaufen könnten.

Südosteuropa erlebte den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen, so eine vorläufige Bilanz des EU-Klimadienstes Copernicus. Die Menschen in dieser Region seien zwischen Juni und August an 66 Tagen „starkem Hitzestress“ ausgesetzt gewesen. Das ist die mit Abstand höchste Anzahl von Tagen mit starker Hitzebelastung in Südosteuropa, der Durchschnitt liegt bei 29. Im Mittelmeer wurde die höchste je gemessene Wassertemperatur registriert. Am 24. Juli erreichte die Durchschnittstemperatur an der Wasseroberfläche von Gibraltar bis Tel Aviv den Rekordwert von 28,71 Grad Celsius.

Vom 12. bis 15. September brachte ein gewaltiges Sturmtief, von dem Deutschland, Österreich, Tschechien, die Slowakei und Polen betroffen waren, den stärksten 4-Tages-Regen, der je in Mitteleuropa gemessen wurde. In Österreich entstand der bisher größte volkswirtschaftliche Schaden durch eine Naturkatastrophe in der Geschichte des Alpenstaates.

Die Versicherbarkeit solcher Schäden wird allein durch die exponentiell steigende Häufigkeit und Intensität solcher Ereignisse immer schwieriger bis unmöglich, und es ist offensichtlich, dass die Politik keine Sekunde mehr verlieren darf, um wirksame Maßnahmen zur Reduktion der Treibhausgasemissionen durchzusetzen. Ein weiteres Abwarten oder Zögern rechnet sich ökonomisch einfach nicht. Und es sollte sich per se verbieten, mit populistischen Argumenten das EU-Emissionshandelssystem für Straßenverkehr und Brennstoffe (ETS2) zu torpedieren. Um die Klimaziele zu erreichen, ist eine Reduktion der Treibhausgasemissionen logischerweise unabdingbar, wobei das Cap-and-Trade-System des Emissionshandels systembedingt auf faire Weise eine absolute Zielgenauigkeit garantiert.

Mit Beginn der vergangenen Handelswoche änderte sich das Sentiment am CO2-Markt und drehte in eine sanfte, aber solide Seitwärts- Aufwärtsbewegung. Am Donnerstag erreichte der Preis des Dezember Futurs seinen Wochenhöchststand bei EUR 66,75 und verabschiedete sich am Freitag nicht weit entfernt von dieser Marke ins Wochenende. Dies könnte andeuten, dass der positive Preiskanal auch in der kommenden Woche bestehen bleibt und der Kurs möglichweise wieder die 70-Euro-Marke ins Auge fasst. Wenn der aktuelle Anstieg jedoch vorrangig in Verbindung mit der Verfallsfrist der Optionen im September erfolgte, würde einem weiteren Preisanstieg in dieser Woche die Grundlage fehlen.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument20.09.2427.09.24Veränderung
EUA (Dezember-2024-Future)63,39 EUR66,33 EUR+2,94 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)0,30 USD0,33 USD+0,03 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,24 USD0,37 USD+0,13 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))45,00 EUR45,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)74,94 USD71,99 USD-2,95 USD
EURO (Currency, Forex)1,1163 USD1,1166 USD+0,0003 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 12.08.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Europäische Kommission hatte den Beschluss gefasst, dass die EU-Mitgliedsstaaten im Zeitraum September bis Dezember 2024 ca. 4% mehr EU-Emissionsrechte (EUA) versteigert werden dürfen, als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Grund hierfür waren die Kosten für die Umstellung der Energieversorgung, um die Abhängigkeit aus Russland zu beenden.

Vor wenigen Tagen hat die European Energy Exchange (EEX) nun ihren aktuellen Verkaufskalender für den Zeitraum September bis Dezember dieses Jahres veröffentlicht.

Wenn also in dieser Woche, in der turnusmäßig die polnische Primärmarktauktion stattfindet, insgesamt an allen fünf Börsentagen 13.404.500 EUAs versteigert werden, sind es in einer vergleichbaren September-Woche 14.582.500 Stücke.

Zudem wird es nur noch wenige auktionsfreien Tage geben, da in den Wochen in denen mittwochs üblicherweise keine polnische Auktion stattfinden, entweder Auktionen der EU durchgeführt werden oder von Nordirland.

Insgesamt werden so 8,2 Millionen EUAs mehr versteigert, als im ursprünglichen Auktionskalender vorgesehen war, was beim aktuellen Preis von ca. 70 Euro Mehreinnahmen in Höhe von 574.0 Millionen Euro bedeuten würde.

Am Montag, dem 16. Dezember 2024 findet die letzte Auktion von 3.248.000 EUAs in diesem Jahr statt.

In der letzten Handelswoche fanden die Kurse der EUAs immer wieder Unterstützung bei der 200- und der 38-Tages-Linie, wobei sie den starken Widerstand einer seitwärts-abwärts-Widerstandslinie jeweils nur Intraday überwinden konnten.

Aktuell dreht die 38-Tages-Linie leicht nach oben und befindet sich bei 69,55 Euro, die 200-Tages-Line zeigt immer noch bearishe Tendenzen und liegt derzeit bei 67,44 Euro.

Insofern die EUAs den Widerstand der seitwärts-abwärts-Linie in der neuen Handelswoche nicht nachhaltig durchbrechen können, wird der Kurs wieder unter die 70-Euro-Marke fallen und voraussichtlich den Support der 38- und der 200-Tages-Linie testen.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument02.08.2409.08.24Veränderung
EUA (Dezember-2024-Future)70,58 EUR70,14 EUR-0,44 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)0,78 USD0,48 USD-0,30 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,18 USD0,14 USD-0,04 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))45,00 EUR45,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)78,17 USD80,32 USD+2,15 USD
EURO (Currency, Forex)1,0911 USD1,0914 USD+0,0003 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 02.01.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der letzten kurzen Handelswoche zwischen den Weihnachtsfeiertagen und Neujahr haben sich nicht allzu viele Neuigkeiten ergeben, welche den Kurs der EU-Emissionsberechtigungen fundamental beeinflusst haben.

Im Gegensatz zum sonstigen Energiesektor haben sich die European Allowances (EUA) mit einem Plus von knapp zwei Prozent auf Wochenschlusskursbasis jedoch etwas höher gezeigt und seit Ende November das erste Mal oberhalb der 80-Euro-Marke geschlossen.

Ab heute gilt der neue Preis für nationale Emissionszertifikate in Deutschland, welche um satte 50% von EUR 30,00 (nEZ23) auf EUR 45,00 (nEZ24) gestiegen sind. Für die Endverbraucher natürlich zuzüglich Mehrwertsteuer.

Das ist immer noch weit von den Preisen von EU-Emissionsrechten entfernt, jedoch wird es für Verbraucher spürbar sein, genauso wie das Ende der reduzierten Mehrwertsteuer für die Gastronomie, welche seit gestern wieder 19% anstelle von Corona-bedingten 7% beträgt.

Nachdem also die Baubranche aufgrund der Zinssteigerung und Inflation sowie der hohen Kosten für Baudienstleistungen und -Materialien in eine Krise gekommen ist, sehen sich jetzt die Restaurants einer harten Herausforderung gegenüber gestellt. Auch hier stellt sich neben der Suche nach Personal nun die Frage, ob man ausreichend Nachfrage erhält, wenn man diese Kosten weitergibt.

Die aktuelle FDP-Mitgliederbefragung hat ergeben, dass diese mit einer knappen Mehrheit eine Weiterführung der derzeitigen Regierungskonstellation befürworten. Eine vorgezogene Neuwahl wird von dieser Seite eher nicht zu erwarten sein.

Die im September stattfindenden Landtagswahlen in Sachsen, Thüringen und Brandenburg lassen jedoch aus heutiger Sicht bereits die Vorhersage zu, dass die aktuellen Regierungsparteien dort keine besondere Rolle mehr spielen und die Landtage dort spürbar nach rechts rücken werden – hin zu einer Partei, die den anthropogen verursachten Klimawandel verleugnet. Von daher ist die Entscheidung der FDP-Mitglieder sehr vernünftig gewesen, denn auf Bundesebene wäre dies auch zu erwarten.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument22.12.2329.12.23Veränderung
EUA (Dezember-2024-Future)78,90 EUR80,37 EUR+1,47 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,04 USD0,91 USD-0,13 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,74 USD0,59 USD-0,15 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)78,94 USD76,83 USD-2,11 USD
EURO (Currency, Forex)1,1007 USD1,1036 USD+0,0029 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

ADVANTAG Services GmbH 

Frohe Weihnachten

Liebe Geschäftspartner,

auch das Jahr 2023 hat für uns alle große Herausforderungen gebracht und wurde weiterhin durch den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine und den Anschlag der Hamas auf Israel und die andauernden Kampfhandlungen im Gaza-Streifen überschattet.

Die Inflation insbesondere zu Beginn des Jahres, hohe Zinsen und politische Querelen haben alle Unternehmen beeinflusst, weswegen verlässliche Geschäftspartner und zuverlässige sowie einsatzbereite Mitarbeiter eine große Ankerwirkung bewiesen haben.

Daher bedanken wir uns für die gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit in diesem Jahr herzlichst!

Das Team der Advantag wünscht Ihnen, Ihren Freunden, Familienmitgliedern, Mitarbeitern und Kollegen besinnliche Weihnachtsfeiertage und einen guten Start in ein hoffentlich friedlicheres, gesundes und erfolgreiches neues Jahr 2024!

Auch 2023 verschenken wir keine materiellen Dinge, sondern bleiben im Sinne des Klimaschutzes aktiv, indem wir wieder gemeinsam globale Klimaschutzprojekte fördern und die großartige Arbeit der action medeor e. V.  aus Tönisvorst bei der Hilfe für Menschen in Not unterstützen

Für 2023 haben wir uns daher für die Projekte „Mersin Wind Farm Project“ sowie „Soma Wind Farm Project“ in der Türkei entschieden. Wir unterstützen dabei den Ausbau der erneuerbaren Energien in der Türkei. Hierdurch verbessern wir gemeinsam die Luftqualität der Menschen vor Ort, verringern die Feinstaubemissionen und tragen gleichzeitig dazu bei, die Treibhausgasemissionen im türkischen Energiesektor zu reduzieren.

Wir hoffen, auch im neuen Jahr 2024 für Sie tätig sein zu dürfen.

Ihr Advantag-Team

Emissionsberichterstattung nationaler Emissionshandel

Sehr geehrte Damen und Herren,

Ende kommender Woche, am 29.07.2022, endet die Frist zur Einreichung des Emissionsberichts für das Geschäftsjahr 2021.

Sollten Sie noch Probleme mit der Übermittlung der Emissionsberichte hinsichtlich der elektronischen Signatur haben, stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

Bitte wenden Sie sich in diesen Fällen an Herrn Klaus Maurmann unter der Rufnummer 02831/1348224 oder per E-Mail an klaus.maurmann@advantag.de.

Wir freuen uns für Ihre Kontaktaufnahme!