Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 02.12.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der vergangenen Woche – passend zur Weltklimakonferenz COP25 in Madrid, welche diese Woche beginnt – hat die deutsche Bundesregierung ihren Monitoringbericht zum Klimawandel in Deutschland veröffentlicht. Gemäß dem Bundesumweltministerium sind die Folgen der globalen Erderwärmung in Deutschland spürbarer und lassen sich besser belegen. Dem Bericht zufolge hat sich die mittlere Lufttemperatur in Deutschland von 1881 bis 2018 bereits um 1,5 Grad erhöht. Allein in den letzten fünf Jahren stieg diese um 0,3 Grad an. Dadurch kommt es unter anderem zu mehr Gesundheitsrisiken durch die Hitzebelastung, einem Anstieg der mittleren Oberflächentemperatur der Nordsee sowie zu stärkeren Ertragsschwankungen in der Landwirtschaft. Nun will das Bundesumweltministerium die Förderung künstlicher Intelligenz im Kampf gegen den Klimawandel mit 45 Millionen Euro fördern, da die menschliche Intelligenz offensichtlich nicht ausreicht.

In den kommenden zwei Wochen wird nun in Madrid am Regelwerk des Pariser Klimaschutzabkommens gearbeitet, welches noch nicht komplett fertig ist und im kommenden Jahr in Kraft tritt. Hierzu äußerte sich der Weltklimarat bereits in der Form, dass die Anstrengungen nicht ausreichen werden, den Klimawandel auf unter 2 C° zu begrenzen. Dementsprechend haben bereits 66 Staaten angekündigt, ihre Klimaziele nachbessern zu wollen.

Ein weiterer Punkt sind einheitliche Regeln für einen internationalen CO2-Markt. Staaten, die nicht ausreichende Reduktionen für Treibhausgase erzielen, sollen in anderen Ländern Klimaschutzprojekte finanzieren und hierdurch Verschmutzungsrechte erwerben. Eine genaue Überwachung ist hier jedoch zwingend notwendig, da es bereits bei den bisherigen Mechanismen CDM und JI Unregelmäßigkeiten gab.

Der M möglicherweise größte Streitpunkt könnte die Überprüfung des Warschau-Mechanismus sein, der 2013 beschlossen wurde und sicherstellen soll, dass arme Länder, welche besonders stark unter der Erderwärmung leiden, entsprechende Hilfe bekommen, da diese durch Dürrekatastrophen, Stürme, oder dem Anstieg des Meeresspiegels besonders in den Regionen Asiens und Afrikas betroffen sind. Hier sind die reichen Industrienationen gefordert, welche am meisten zur Erderwärmung beitragen.

Die Preise für europäische CO2-Emissionen sind auch in der vergangenen Handelswoche wieder leicht angestiegen, trotz deutlicher Verluste bei Rohöl. In dieser Woche kommen 15,8 Millionen Zertifikate in Leipzig zur Versteigerung. Ab dem 17. Dezember beginnt die Weihnachtspause für Versteigerungen an der EEX, am Montag, dem 16.12.2019 kommen in diesem Jahr letztmalig 3.013.000 EUA unter den Hammer.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 22.11.19 29.11.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 24,57 EUR 25,12 EUR +0,55 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 24,58 EUR 25,22 EUR +0,64 EUR
CER (Spotmarkt) 0,18 EUR 0,18 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 63,64 USD 60,76 USD -2,88 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1020 USD 1,1017 USD -0,0003 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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