Sehr geehrte Damen und Herren,
der stets für eine Überraschung gute US-Präsident Donald Trump will sich offenbar bis Mitte des Monats zum Pariser Weltklimavertrag äußern. Im Wahlkampf hatte Trump bekanntlich den Ausstieg der USA aus dem globalen Abkommen angekündigt. Hierzu hat nun SPIEGEL ONLINE berichtet, dass sich der amerikanische Energieminister Rick Perry gegen einen Ausstieg seines Landes aus dem Vertrag ausgesprochen habe. Allerdings will er ihn neu verhandeln. Dem Bericht zufolge sprach der Minister bei einer Konferenz für neue Energien in New York und machte Deutschland dabei massive Vorwürfe, weil es seinen Treibhausgas-Ausstoß nicht ausreichend zurückfahre. Perry erklärte, die USA und China leisteten einen großen Beitrag zur Verringerung klimaschädlicher Emissionen. Frankreich und Deutschland hingegen täten nicht genug. Deutschland habe den Atomausstieg und einen massiven Ausbau der erneuerbaren Energien angekündigt. „Aber Tatsache ist, dass ihre Emissionen gestiegen sind, weil sie mehr Kohle benutzen, und sie benutzen Kohle, die keine saubere Technologie ist“, kritisierte der Minister. Wie sich die US-Administration eine Neuverhandlung des bereits ratifizierten und in Kraft getretenen Vertrages vorstellen, ist allerdings völlig unklar.
Apropos Kohle – ausgerechnet am sogenannten „Tag der Erde“, ein Aktionstag, welcher alljährlich am 22. April in über 175 Ländern begangen wird, konnte die britische Energiewirtschaft für 24 Stunden komplett auf den Einsatz von Kohle zur Energieversorgung verzichten. Der nationale Stromnetzbetreiber National Grid bezeichnete dies verständlicher Weise als Meilenstein. Großbritannien hatte im Vorfeld des Pariser Klimaabkommens angekündigt, bis 2025 gänzlich auf Kohle als Energieträger zu verzichten und ist hierbei tatsächlich auf einem guten Weg – auch dank der CO2-Steuer, welche die Kohleverbrennung im Vergleich finanziell unattraktiver macht. In Schottland wird bereits seit 2016 keine Kohle mehr verfeuert. In Deutschland hingegen haben Kohlekraftwerke mit rund 45 Prozent noch einen sehr erheblichen Anteil an der Energieversorgung.
Am Markt für Europäische Verschmutzungsrechte sind die sonst üblichen Last-Minute-Käufe von Anlagebetreibern zum Ende der Compliance-Pflicht in diesem Jahr ausgeblieben. Dadurch fehlten in den letzten Apriltagen sowohl Handelsimpulse als auch Orientierung. In der Folge bewegte sich der Kurs in einer extrem engen Preisspanne seitwärts und pendelte sich zuletzt zwischen 4,50 EUR und 4,60 EUR ein.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 28.04.17 | 21.04.17 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 4,56 EUR | 4,59 EUR | -0,03 EUR |
EUA (Dezember-2017-Future) | 4,57 EUR | 4,60 EUR | -0,03 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,24 EUR | 0,25 EUR | -0,01 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 51,84 USD | 51,93 USD | -0,09 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,0896 USD | 1,0727 USD | +0,0169 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)
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