Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 04.11.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit Jahrzehnten sind die Treibhausgasemissionen mit einem Rückgang von 8,3% in der Europäischen Union nicht so stark gesunken wie im Jahr 2023 – das Corona-Jahr 2020 mit einem Rückgang von 9,8% einmal ausgeklammert, wie die EU Kommission in der vergangenen Woche veröffentlichte. EU-weit lagen die Treibhausgasemissionen somit 37% unter dem Level von 1990, bis 2030 sollen es 50% sein.

Bedauerlicherweise hat das nicht nur mit dem CO2-Emissionshandel, technischen Innovationen und dem Einsatz erneuerbarer Energien zu tun, sondern auch mit dem Rückgang der Produktion in der EU, allen voran in der darin größten Volkswirtschaft Deutschland.

Hier ist die Wirtschaft im III. Quartal 2024 zwar erstaunlicherweise um 0,2% gewachsen, für das IV. Quartal wird jedoch eine Rezession erwartet.

Der deutsche Finanzminister Christian Lindner (FDP) hat daher nun ein „Konzept für Wachstum und Generationengerechtigkeit“ geschrieben, indem er alle unnötigen Subventionen streichen sowie Bürokratie abbauen sowie über die Ziele der EU hinausgehende Klima-Pläne in Deutschland.

Die FDP vertritt die Auffassung, dass der Emissionshandel das alleinige Instrument sein solle, welches ja nachweislich seine Wirkung entfaltet und die Emissionen in allen bepreisten Sektoren planmäßig durch den Mechanismus des „Cap-and-Trade“ senkt.

Da dieser Pragmatismus völlig konträr zu den Vorstellungen der Koalitionspartner steht, sehen nicht wenige ein Ende der Regierung in nicht allzu ferner Zukunft.

In der vergangenen Handelswoche haben sich die EU-Emissionsrechte erwartungsgemäß wieder in den roten Bereich bewegt und auf Wochenschlusskursbasis 4,6% nachgegeben.

Eine Entwicklung für diese Woche vorauszusagen, ist extrem schwierig, da neben der Entwicklung des Energiesektors auch politische Faktoren, wie der Ausgang der Wahlen in den USA oder auch eine weitere Eskalation des Streits in der deutschen Regierung darauf Einfluss haben können.

In dieser Woche kommen an der EEX 14.582.500 EUA an allen fünf Handelstagen zur Versteigerung, was einem Plus gegenüber der Vorwoche von 24% entspricht.

Die letzte Versteigerung für EUA an der Leipziger Energiebörse EEX findet in diesem Jahr am Montag, dem 16.12.2024 statt, die erste Auktion im kommenden Jahr am Dienstag, dem 07.01.2025.

Im nationalen Emissionshandel Deutschlands (nEHS) steht nun der Schlusssport an, denn da findet die letzte Auktion, an der in diesem Jahr nationale Emissionszertifikate für 2024 (nEZ24) erworben werden können, in einem gute Monat, also am Donnerstag, dem 05.12.2024 statt.

Im Folgejahr 2025 können im nEHS nur 10% der Zertifikate zum Preis von 45 Euro nachgekauft werden, die am 31.12.2024 auf dem Registerkonto vorhanden sind, daher sollten nicht bereits in diesem Jahr Abgaben im Rahmen der Compliance erfolgen.

Bei Rückfragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument25.10.2401.11.24Veränderung
EUA (Dezember-2024-Future)66,97 EUR63,87 EUR-3,10  EUR
VER (Natural Carbon Offsets)0,51 USD0,40 USD-0,09 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,43 USD0,44 USD+0,01 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))45,00 EUR45,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)76,05 USD73,33 USD-2,72 USD
EURO (Currency, Forex)1,0795 USD1,0834 USD+0,0039 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team