Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 05.07.2021

Sehr geehrte Damen und Herren,

Extremwetterereignisse treten aufgrund der durch den Klimawandel bedingten geringeren Temperaturunterschiede zwischen Äquator, gemäßigten Breiten auf der einen und Arktis auf der anderen Seite, deutlich häufiger auf.

Eines dieser Extreme zeigt sich nun in Kanada. In der Region um Vancouver, British Columbia, stiegen die Temperaturen auf 49,5°C, was mehr als 130 Menschen das eben gekostet hat. Auch Städte der US-amerikanischen Westküste, wie Oregon, Seattle oder Portland verzeichneten die höchsten jemals gemessenen Temperaturen seit Beginn der dortigen Wetteraufzeichnungen.

Nachdem erst Mitte Februar der Bundesstaat Texas mit eisigen Temperaturen und Schnee für Verwunderung sorgte, ist die Hitzewelle im Norden eine weitere Darstellung dessen, was im Rahmen des Klimawandels in den kommenden Jahrzehnten auf uns zukommen wird.

In der EU werden die Pläne für die Ausweitung des EU-Emissionshandels derweil konkreter, um die Auswirkungen des Klimawandel zu reduzieren. Die künftige Einbeziehung der Schifffahrt sowie des Straßenverkehrs und des Gebäudesektors scheint sicher. Aus einem Gesetzesentwurf der EU-Kommission geht Medienberichten zufolge hervor, der dass die Schifffahrt-Branche direkt in das bereits bestehende EU-Emissionshandelssystem eingegliedert werden soll. Bei der Integration des Seeverkehrs in das bestehende ETS wird in dem Entwurf eine Übergangsfrist von drei Jahren vorgeschlagen. Für den Verkehrs- und Gebäudesektor soll bis 2025 ein eigenes neues System aufgebaut werden, welches ähnlich dem deutschen nationalen Emissionshandel nEHS fungieren könnte. Erst später soll dieses mit dem heutigen EU-ETS zusammengeführt werden, um die finanziellen Folgen für die Wirtschaft und Bürger nur schrittweise zu erhöhen. Das deutsche nEHS wird mit Beginn des EU-Handels voraussichtlich nahtlos in dieses übergeleitet werden.

Dieser neue Bereich des Emissionshandels soll im Gegensatz zum EU-ETS keine freie Zertifikate-Zuteilung mehr beinhalten. Die Zuteilung der Emissionsrechte wird über eine Auktion erfolgen, wie im nEHS Deutschlands. Hierbei sollen Teile der Auktionseinnahmen in einen Fonds fließen, der die sozialen Folgen mildert und gleichzeitig dazu genutzt werden soll, dass die Staaten bei der Umstellung ihrer Energieerzeugung auf erneuerbare Energien finanziell unterstützt werden.

Die Preise für EU-Emissionsrechte haben in der vergangenen Woche wieder den Weg Richtung 60-Euro-Marke beschritten und mit 58,64 Euro je Tonne CO2e ein neues Allzeithoch im Dezember-21-Kontrakt markiert und schloss im Wochenvergleich mit einem Plus von 4,2%. Auch die neue Handelswoche startet im grünen Bereich oberhalb der 58-Euro-Marke.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument25.06.2102.07.21Veränderung
EUA (Spotmarkt)54,92 EUR57,24 EUR+2,32 EUR
EUA (Dezember-2021-Future)55,05 EUR57,35 EUR+2,30 EUR
CER (Voluntary Spotmarkt ø)3,02 USD3,02 USD+0,00 USD
VER (Gold Standard Spotmarkt ø)15,86 USD15,86 USD+0,00 USD
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)76,11 USD76,11 USD+0,00 USD
EURO (Currency, Forex)1,1936 USD1,1864 USD+0,0072 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse des Vormonats (eco securities), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Ihre

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