Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 11.05.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

wohl kaum einer freut sich über die Beschränkungen, welche mit Beginn der Corona-Krise einhergegangen sind. Ein Großteil der Menschen freut sich über die Lockerungen, welche in den vergangenen Tagen verkündet wurden. Das ist verständlich. Die Problematik dabei ist, dass die Gefahr, welche immer mehr Menschen sehr abstrakt erscheint, eine zweite Infektionswelle auslösen können, welche wiederum deutlich stärkere Einschränkungen notwendig macht. Insbesondere Deutschland hat in den vergangenen Wochen vieles richtig gemacht, wie man an der Mortalitätsrate und der Auslastung der Intensivbetten erkennen kann. Doch nun besteht die Gefahr, dass dieser Vorteil leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird, was signifikante wirtschaftliche und gesellschaftliche Risiken birgt. Aus Sicht vieler Wissenschaftler wären weitere zwei, drei Wochen mit verstärktem Lockdown notwendig gewesen, um die Fallzahlen auf unter 300 pro Tag zu bringen, was die Nachverfolgung von Infektionsketten deutlich vereinfachen würde.

Nun soll die Fallzahl pro 100.000 Bürger in den Städten und Landkreisen darüber entscheiden, ob Lockerungen ermöglicht werden oder wieder zurückgenommen werden. Über der nun bestehenden Grenze von 50 liegen aktuell vier Landkreise, aber weitere stehen kurz davor. Dies könnte in einigen Landkreisen zu optimistischeren Zahlendarstellungen verführen, um Arbeitsplätze zu sichern.

Dessen ungeachtet gibt es Menschen, die die Corona-Krise als Verschwörung mit wahrhaft kruden Theorien behaften. Es sind zumeist auch jene, welche den anthropogen verursachten Klimawandel ignorieren. Es zeigt wiederholt auf anschauliche Weise, dass sowohl die globalen Zusammenhänge als auch die simple Logik von Ursache und Wirkung für einige Menschen zu komplex sind, um diese richtig einordnen zu können.

Es bleibt zu hoffen, dass die Mehrzahl der Menschen sich weiterhin an die Hygiene-Regeln hält, damit eine zweite Welle nicht oder nur in geringem Ausmaß wieder weitere Einschränkungen notwendig macht, um die weiteren wirtschaftlichen Schäden und Kosten so gering wie nur irgend möglich zu halten, denn nur das kann Arbeitsplätze und Wohlstand bewahren.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument01.05.2008.05.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)18,90 EUR19,27 EUR+0,37 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)18,97 EUR19,35 EUR+0,38 EUR
CER (Spotmarkt)0,32 EUR0,32 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)26,52 USD30,96 USD+4,44 USD
EURO (Currency, Forex)1,0978 USD1,0836 USD-0,0142 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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