Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 07.10.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

einem Bericht des deutschen Magazins Spiegel zufolge soll das Klimaschutzgesetz, welches bereits in seiner ursprünglichen Form wenig ambitioniert erscheint, nochmals weiter abgeschwächt werden. Unter Anderem soll für 2040 kein nationales Ziel zur CO2-Einsparung vorgesehen sein und auch die Formulierung, bis 2050 treibhausgasneutral zu sein, wurde dadurch abgeschwächt, dass dies nur noch unverbindlich „verfolgt“ werden solle. Am Ende ist nur noch das Ziel übriggeblieben, dass Deutschland bis 2030 seine Treibhausgasemissionen um 55% gegenüber 1990 senken wolle. Weiterhin soll nun die Bundesregierung ermächtigt werden, ohne Zustimmung des Bundesrats über Veränderungen der Jahresemissionsmengen mittels Rechtsverordnung zu beschließen. Am 06.12.2019 soll das Gesetz nun von Bundesrat und Bundestag beschlossen werden. Robert Habeck von den Grünen hatte bereits nach Vorstellung des Pakets angekündigt, Verbesserungen durchsetzen zu wollen, insbesondere auch beim Startpreis der Zertifikate, welche nach Vorstellungen der großen Koalition zu Beginn lediglich 10 Euro kosten sollen und somit keine sinnvolle Steuerungswirkung aufweisen.

Auch die Preise für europäische CO2-Zertifikate sind in der vergangenen Woche zum wiederholten Male gefallen, was insbesondere den stärker gewordenen globalen Konjunkturrisiken sowie dem möglicherweise Ende des Monats stattfindenden Brexit zuzuschreiben ist. Aus charttechnischer Sicht liegen die EUAs nun in der Nähe einer wichtigen Unterstützungslinie, welche im zweiten Quartal 2018 ihren Ursprung hat. Diese sollten sie nicht nachhaltig auf Wochenbasis durchbrechen, sonst wäre der Markt auf längere Sicht ein Fall für die Bären. In dieser Woche stehen an der Leipziger EEX insgesamt 16.584.000 Zertifikate zur Versteigerung an, darunter 801.500 EUAA für die Luftfahrt. In der kommenden Woche sind es dann nur noch 11.068.000 EUA.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 27.09.19 04.10.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 25,29 EUR 22,94 EUR -2,35 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 25,30 EUR 23,01 EUR -2,29 EUR
CER (Spotmarkt) 0,21 EUR 0,21 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 61,04 USD 58,40 USD -2,64 USD
EURO (Currency, Forex) 1,0938 USD 1,0976 USD +0,0038 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 30.09.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

in der vergangenen Woche wurde vom Weltklimarat IPCC ein Sonderbericht veröffentlicht, der insbesondere die Situation der Ozeane und die Kryosphäre, also die gefrorenen Teile des Erdsystems, umfasst.

Ozeane bedecken 715 der Erdoberfläche und beinhalten 97% des Wassers unseres Planeten. 10% der Landflächen sind noch mit Gletschern und Eisschilden versehen. Gemäß dem Bericht des IPCC hat die globale Erwärmung zu einem großflächigen Schrumpfen dieser Kryosphäre geführt durch Massenverluste an Eis und Gletschern sowie erhöhter Permafrost-Temperaturen.

Seit 1970 haben sich zudem die Ozeane ungemindert erwärmt, welche mehr als 90% der globalen Erwärmung aufgenommen haben. Seit 1993 hat sich die Geschwindigkeit hier verdoppelt. Hierdurch versauern die Ozeane rapide, was auch in tieferen Gewässern zu Sauerstoffverlust führt. Hinzu kommt ein Anstieg des Meeresspiegels.

Die alles führt zu deutlich stärkeren Stürmen und Extremwetterereignissen, was die globale Verfügbarkeit von Trinkwasser beeinträchtigt und die Ernährungssicherheit in zunehmendem Maße bedroht. Ganze Völker werden hierdurch ihren Lebensraum und Ihre Ernährungsgrundlagen verlieren; küstennahe Städte werden mit massiven Problemen konfrontiert. Dies wird letztendlich zu erheblichen Bevölkerungsumsiedlungen und Migrationen führen.

Daher sind erhebliche globale Anstrengungen nach Ansichten der Wissenschaftler notwendig, um die globale Erwärmung unter 2°C, idealerweise unter 1,5°C zu halten. Diese Erkenntnis hat nun wohl auch Russland bewogen, dem Pariser Klimaschutzabkommen beizutreten, da große Teile der globalen Permafrostböden auf russischem Territorium liegen.

Ein globaler Preis für Treibhausgasemissionen ist daher dringend erforderlich und muss schnellstmöglich realisiert werden. Die Chancen dafür steigen mit jedem Extremwetterereignis.

Die Preise für europäische CO2-Emissionsrechte sind in der vergangenen Woche aufgrund des Marktumfelds im Energiebereich und Befürchtungen hinsichtlich einer Abschwächung der Weltwirtschaft ebenfalls gesunken, auch wenn in dieser Woche mit 11 Millionen EUA ein geringeres Auktionsvolumen in Leipzig versteigert wird.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 20.09.19 27.09.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 26,52 EUR 25,29 EUR -1,23 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 26,53 EUR 25,30 EUR -1,23 EUR
CER (Spotmarkt) 0,21 EUR 0,21 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 64,66 USD 61,04 USD -3,62 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1017 USD 1,0938 USD -0,0079 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 23.09.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

heute Nachmittag spricht die deutsche Bundeskanzlerin vor der UN-Weltklimakonferenz in New York, bei der neben ihr weitere Staatschefs teilnehmen werden. Der US-Präsident Trump, der nicht dafür bekannt ist, dem Wissen den Vorrang zu geben, ist lieber auf einer religiösen Veranstaltung, in der es um Glauben geht.

Mit im Gepäck hat die Bundeskanzlerin den deutschen „Klimaschutzplan 2030“, welcher den Bereich und Verkehr mit einbeziehen soll. Hierfür soll ein nationaler CO2-Zertifikathandel das Steuerungsinstrument sein. Die Preise sollen 2021 mit 10 Euro je Tonne starten und bis 2025 auf 35 Euro steigen. Ab 2026 soll zunächst ein Höchstpreis von 60 Euro je Tonne gelten.

Auf den Verbraucher heruntergerechnet wird dies den Autofahrer um drei Cent in 2021 belasten. Bei einem Verbrauch von sechs Liter sind das 18 Cent je 100 Kilometer. Diese Differenz hat man an vielen Tankstellen bereits an einem Tag durch natürliche Schwankungen. Wo da eine Lenkungswirkung sein soll, bleibt das Geheimnis der großen Koalition. Ebenso, warum man die Pendlerpauschale um 5 Cent pro Kilometer ab dem 20. Kilometer auf 35 Cent erhöhen will, denn hier hat der Vielfahrer dadurch bei 100 Kilometern Arbeitsweg einen Vorteil von vier Euro, die er mehr von seiner Steuerlast abziehen kann. Bei einem Steuersatz von 30% beträgt die Entlastung also 1,20 Euro und eine Belastung durch den Emissionshandel von 0,18 Euro. Derjenige, der also viel CO2 emittiert, bekommt als Lohn dafür mehr als einen Euro von der großen Koalition für 100 Kilometer geschenkt. Auch wenn die Bahnfahrt nun ca. 10% günstiger werden wird, überzeugt das die meisten Pendler wohl kaum. Und die Städte und Zubringerstraßen werden weiterhin mit steigender Tendenz verstopft sein.

Aus diesem Grund sind nicht nur die Parteien der Opposition enttäuscht, sondern auch alle, die sich hier einen beherzten Schritt in Richtung Klimaneutralität gewünscht haben. Robert Habeck von den Grünen will jedoch im Bundesrat die Initiative ergreifen und Korrekturen herbeiführen.

Auch wenn der Schreck der Anschläge im Nahen Osten auf die Ölraffinerien noch nicht verdaut ist, hat sich der Preis für Rohöl wieder normalisiert und ist nach einem Anstieg von teilweise einem Fünftel wieder zum Ende der Woche gesunken. Übrig blieb ein Plus von etwas mehr als vier US-Dollar oder etwas mehr als 7%. Im Sog dessen legten die Emissionsrechte auch zu Wochenbeginn der vergangenen Woche auf über 27 Euro zu, schlossen zum Ende der Handelswoche jedoch nur noch mit einem moderaten Zuwachs von einem reichlichen halben Prozentpunkt. In dieser Woche suchen 15.782.500 EUA aus der EU, Deutschland und Polen ihre Abnehmer an der Leipziger EEX.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 13.09.19 20.09.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 26,33 EUR 26,52 EUR +0,19 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 26,38 EUR 26,53 EUR +0,15 EUR
CER (Spotmarkt) 0,21 EUR 0,21 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 60,26 USD 64,66 USD +4,40 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1073 USD 1,1017 USD -0,0056 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH 

Fridays For Future

Sehr geehrte Damen und Herren,

aufgrund der stetig steigenden CO2-Konzentration in der Atmosphäre hat sich das Klima in den vergangenen Jahresn stark verändert, was zu Extremwetterereignissen, wie Stürmen, Dürrekatastrophen und sogar Bränden in der Antarktis geführt hat.

In Deutschland ist die Durchschnittstemperatur bereits um 1,5°C gegenüber der vorindustriellen Zeit gestiegen, global um 1,0°C.

Ein aktiver Kampf gegen die Klimaerwärmung und somit gegen von Menschen verursachter Treibhausgasemissionen ist daher die größte Herausforderung in der Geschichte der Menschheit.

Die Geschäftsleitung der Advantag hat daher beschlossen, alle Mitarbeiter, welche sich am weltweiten Klimastreik beteiligen, heute freizustellen.

Wir bitten daher um Verständnis, wenn wir heute nur eingeschränkt erreichbar sind.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 16.09.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

am kommenden Freitag will die große Koalition aus CDU und SPD ihr Konzept für weniger CO2-Emissionen vorstellen. An diesem Tag finden auch in vielen Städten in Deutschland und weltweit Demonstrationen von „Fridays for Future“ sowie anderer Klimaschutzbündnisse statt.

Zur Diskussion stehen hierbei speziell die Steuerungsinstrumente, wobei entweder eine starre CO2-Steuer oder der flexiblere nationale Emissionszertifikatehandel für den insbesondere für den Verkehrssektor sowie den Immobilienbereich im Raum stehen. Unter anderem wird in dieser Woche weiter über klimafreundliches Heizen, attraktivere öffentliche Verkehrsmittel sowie Elektromobilität verhandelt.

Dass insbesondere die Elektromobilität einen großen Beitrag leisten kann, zeigt eine Kalkulation vom Kraftfahrzeug-Fachmagazin „Krafthand“, welches ermittelt hat, wieviel Strom genau für die Bereitstellung von sechs Litern Diesel benötigt wird – einem Wert, welchen ein normaler Diesel-PKW durchschnittlich für 100 Kilometer benötigt. Wenn man also die Erdölförderung, den Transport zu den Raffinerien, die dortige Verarbeitung und den Transport zur Tankstelle mit einbezieht, kommt man bei sechs Litern Diesel auf 42 KWh Strom, ohne nur einen Kilomater gefahren zu sein. Mit 42 KWh Strom kommt man zum Beispiel mit dem Elektroauto BMW i3 mehr als 300 Kilometer weit. Und das bei Grünstrom gänzlich ohne CO2-Emissionen.

Nach den Angriffen auf zwei Erdölanlagen in Saudi-Arabien am vergangenen Wochenende ist am heutigen Morgen der Preis für Rohöl deutlich gestiegen und hat teilweise mehr als 10% gegenüber den Schlusskursen von Freitag zugelegt. Auch die EUA-Futures haben davon profitiert, die zu Beginn des Handels die 27-Euro-Marke überstiegen haben. Die Entwicklung des Öl-Kurses könnte in dieser Woche weiterhin für Bewegung an den Energiemärkten und auch bei den CO2-Preisen sorgen.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 06.09.19 13.09.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 25,06 EUR 26,33 EUR +1,27 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 25,08 EUR 26,38 EUR +1,30 EUR
CER (Spotmarkt) 0,21 EUR 0,21 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 61,63 USD 60,26 USD -1,37 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1026 USD 1,1073 USD +0,0047 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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