Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 08.10.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Weltklimarat IPCC hat nun seinen neuesten Bericht veröffentlicht, der drastische globale Folgen vorhersieht, wenn es der Menschheit nicht gelingt, die globale Erwärmung auf maximal 1,5°C gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. In seinem Bericht geht der IPCCC davon aus, dass dieses Ziel erreichbar bleibt, wenn der weltweite Ausstoß an Treibhausgasen bis 2030 auf 45% des Wertes von 2010 reduziert wird. Dies würde allerdings ein geschlossenes und unverzügliches Handeln all jener Nationen erfordern, die für diese Treibhausgasemissionen verantwortlich sind.

Dass dies allein im ehemaligen Klimaschutz-Vorzeigeland Deutschland nicht funktioniert, zeigt sich zuletzt beim Thema Dieselfahrzeuge. Anstatt Beschlüsse zu fassen, die Fahrzeuge der Euro 4 und 5 generell mit neuester Technologie nachzurüsten, da diese zum Teil noch bestens ihren Dienst tun, sollen Umtauschprämien dafür sorgen, neue Fahrzeuge anzuschaffen. Wenn man dabei bedenkt, dass die Produktion eines Autos soviel Treibhausgase verursacht, wie bei dessen durchschnittlicher Nutzungsdauer anfallen, ist dies ein beschämendes Resultat. Zugleich warnt die EU bereits davor, dass die alten, schmutzigen Diesel besonders nach Osteuropa exportiert würden, wo sie weiterhin ihre Schadstoffe emittieren.

Ein positives Signal für den Klimaschutz ging in der letzten Woche vom Oberverwaltungsgericht Münster aus, welches keine ausreichenden Belege für die Darstellung von RWE sah, dass die Rodung des verbleibenden Hambacher Forsts notwendig für die Versorgungssicherheit mit Strom sei. Dies feierten am Samstag ca. 50.000 Demonstranten vor Ort friedlich, nachdem das Demonstrationsverbot durch Eilanträge beim Verwaltungsgericht Aachen und dem Bundesverfassungsgericht gestoppt werden konnte. Nun ist es an der Kohlekommission, einen zügigen Ausstieg aus der Braunkohleverbrennung zu organisieren.

Ebenfalls Rückenwind bekamen die CO2-Emissionsrechte, welche am Freitag nach einem starken Auktionsergebnis wieder deutlich zulegen und auf Wochenbasis ein Plus von 4,4% aufweisen konnten.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 28.09.18 05.10.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 21,16 EUR 22,09 EUR +0,93 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 21,21 EUR 22,16 EUR +0,95 EUR
CER (Spotmarkt) 0,29 EUR 0,28 EUR -0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 82,75 USD 84,12 USD +1,37 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1603 USD 1,1522 USD -0,0081 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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