Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 04.11.2019

Sehr geehrte Damen und Herren,

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat für den heutigen Abend erneut Spitzenvertreter aus Politik und Autobranche zum sogenannten Autogipfel eingeladen. Dass gerade beim umweltrelevanten Thema der Elektromobilität Wunsch und Wirklichkeit noch weit auseinander liegen, ist dabei allen Teilnehmern bewusst. Im Vorfeld des Treffens hat die Kanzlerin in ihrem Video-Podcast das Ziel von einer Million Ladestationen in Deutschland bis 2030 ausgegeben und hierfür bereits heftige Kritik geerntet. Es ist offenbar zur Gretchenfrage geworden, ob zunächst die Ladeinfrastruktur ausgebaut oder erst die Produktion und der Verkauf von E-Autos angekurbelt werden soll. Dabei spielt wiederum die Frage der Reichweite eine entscheidende Rolle. Autofahrer sind über Jahrzehnte darauf konditioniert worden, dass an sieben Tagen der Woche rund um die Uhr fossiler Treibstoff zur Verfügung steht. Kaum noch jemand begibt sich mit einem gefüllten Benzinkanister im Auto auf die Reise, gleichgültig, wie lang die geplante Fahrtstrecke auch sein mag. Bei der Elektromobilität fehlt aber genau diese Leichtigkeit. Es ist kaum verwunderlich, dass die Flexibilität ein entscheidender Faktor bei der Kaufentscheidung spielt. Die Ankündigung der Kanzlerin scheint daher in die richtige Richtung zu zielen. Neben dieser Thematik sollen aber auch noch weitere Aspekte besprochen werden, wie zum Beispiel andere Antriebstechnologien und autonomes Fahren.

Der CO2-Markt hat in abgelaufenen Handelswoche deutlichen Auftrieb erhalten. Hierbei spielte die quasi unendliche Geschichte des Britischen EU-Austritts zum wiederholten Male die entscheidende Rolle. Statt des geplanten Brexits gibt es nun Neuwahlen, was aber kaum die wirklichen Knackpunkte aus der Welt schaffen kann. Der Preis für die Europäischen Verschmutzungsrechte EUA stieg jedenfalls während der Woche stetig an und überwand dabei kurzfristig sogar die 26-Euro-Marke. Allerdings kehrte sich dieser Trend am Freitag abrupt um, als im späten Handel massiv verkauft wurde und sich der Preis um EUR 25,30 einpendelte.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 25.10.19 01.11.19 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 24,95 EUR 25,28 EUR +0,33 EUR
EUA (Dezember-2019-Future) 24,97 EUR 25,29 EUR +0,32 EUR
CER (Spotmarkt) 0,20 EUR 0,20 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 61,69 USD 61,52 USD -0,17 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1080 USD 1,1165 USD +0,0085 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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