Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 20.11.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

Deutschland fehlen nun 60 Milliarden Euro im Klima- und Transformationsfonds, nachdem das Bundesverfassungsgericht letzte Woche Recht gesprochen hat. Ursprünglich waren diese Mittel zur Bewältigung der Corona-Krise gedacht, jedoch sollten sie nun zur Finanzierung klimapolitischer Vorhaben genutzt werden.

Dadurch hat die deutsche Haushaltsplanung enorme Probleme, welche man nur durch zwei Maßnahmen lösen kann – Erhöhung der Einnahmen durch Steuern und Abgaben oder Reduktion der geplanten Ausgaben. Ersterem wird die FDP wahrscheinlich nicht zustimmen, letzterem die beiden übrigen Koalitionsparteien sicherlich nicht ohne Weiteres.

Die nächsten Wochen werden also interessant bleiben, zumal nun auch Monika Schnitzer, die Vorsitzende des wirtschaftlichen Beratungsgremiums der Bundesregierung, den sogenannten „Wirtschaftsweisen“, eine Ausnahmeregelung bei der Schuldenbremse ins Spiel gebracht hat.

Nachdem die Preise für europäische Emissionsrechte bis Mitte letzter Woche recht bullish waren, brachen Sie am Donnerstag ein und endeten auf Wochenschlusskursbasis mit einem deutlichen Minus von mehr als 2% und reihten sich somit in den insgesamt schwächelnden Energiekomplex der letzten Tage ein.

In dieser Woche kommen 14.601.000 EUAs an der EEX aus Tranchen der EU, Polens und Deutschlands an allen fünf Handelstagen zur Versteigerung.

Im nationalen Emissionshandelssystem stehen in diesem Jahr nur noch in dieser Woche und den beiden darauffolgenden Wochen jeweils dienstags und donnerstags Auktionen an. Aufgrund der Preiserhöhung von 30 auf 40 Euro im kommenden Jahr sollten Handelspflichtige in diesem Jahr besonders genau kalkulieren, da man im Folgejahr wiederum nur 10% für das alte Jahr zum Preis von 30 Euro nachkaufen kann.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument10.11.2317.11.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)78,70 EUR76,55 EUR-2,15 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)0,86 USD1,22 USD+0,66 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,56 USD0,78 USD+0,22 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)81,55 USD80,49 USD-1,06 USD
EURO (Currency, Forex)1,0684 USD1,0914 USD+0,0230 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

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ADVANTAG Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 13.11.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

die diesjährige Weltklimakonferenz der Vereinten Nationen (COP28) in Dubai beginnt am 30. November und endet am 12. Dezember. Seit 2018 wird die Konferenz durch das Treffen der Vertragsstaaten des Pariser Abkommens ergänzt. Die EU wird dort unter anderem den Ausstieg aus fossilen Energien bis 2050 fordern.

Die weltweiten Pläne zur Förderung fossiler Energien stehen jedoch in krassem Widerspruch zum Ziel, die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Zu diesem Ergebnis kommen das Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP) und führende Forschungsinstitute, Universitäten und Think Tanks in einem aktuellen Bericht, dem Production Gap Report. Demnach sind die von den Staaten bis 2030 geplanten Fördermengen von Kohle, Öl und Gas mehr als doppelt so hoch, wie es mit dem im Pariser Klimaabkommen vereinbarten Ziel vereinbar wäre.

 „Die Pläne der Regierungen, die Produktion fossiler Brennstoffe auszuweiten, untergraben die notwendige Energiewende hin zu Netto-Null-Emissionen, schaffen wirtschaftliche Risiken und stellen die Zukunft der Menschheit in Frage“, sagte UNEP-Direktorin Inger Andersen.

Immerhin waren sich die Mitglieder des Umweltausschusses des Europäischen Parlaments am vergangenen Dienstag in einer Abstimmung über ihre Forderungen an die UN-Klimakonferenz einig, dass der Klimaschutz in allen Bereichen beschleunigt werden muss, um die Ziele des Pariser Abkommens zu erreichen und haben dementsprechend ein Ende der Subventionen für fossile Brennstoffe bis spätestens 2025 beschlossen.

Die Brüsseler Nichtregierungsorganisation Finance Watch warnt parallel davor, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft und das Finanzsystem zu unterschätzen. Ökonomen würden Klimarisiken genauso wie traditionelle Finanzrisiken modellieren, heißt es in einem Bericht der Organisation. „Das bedeutet, dass ökonomische Modelle nicht berücksichtigen, dass die Schäden durch den Klimawandel außergewöhnlich groß, unvorhersehbar und dauerhaft sein werden“, schreibt die Organisation, die Fachanalysen zu Finanzmärkten erstellt. Die aktuellen Modellrechnungen würden demnach Entscheidungsträger in falscher Sicherheit wiegen.

Die Preise für europäische Emissionszertifikate fielen bis Mitte der letzten Handelswoche auf ein neues Einjahrestief knapp unter die 75-Euro-Marke, da Händler angesichts der sehr geringen Nachfrage weiter Leerverkaufspositionen aufbauten und auch die Energiemärkte ihre jüngsten Verluste ausweiteten. Die Nachfrageaussichten waren im Energiesektor aufgrund des milden Wetters, der hohen Windkraftproduktion und der hohen Gasspeicherfüllstände weiterhin verhalten.

In der zweiten Wochenhälfte erholte sich der Markt deutlich und stieg in der Spitze bis auf EUR 78,86 für den Dezember Benchmark Kontrakt. Die am Mittwoch veröffentlichten CoT-Zahlen (Commitment of Traders) hatten gezeigt, dass die Investmentfonds die größte Gesamtleerverkaufsposition seit zwei Jahren und die größte Netto-Leerverkaufsposition aller Zeiten aufgebaut hatten, und man konnte den Eindruck gewinnen, dass die Händler nun auf den richtigen Zeitpunkt für eine Rallye warteten.

In der Tat könnte die beträchtliche Shortposition als begrenzender Faktor für weitere Preisrückgänge wirken, doch andererseits sollte eine echte Trendwende von einer signifikanten Veränderung des Marktumfelds unterstützt werden. Aber die Gasvorräte haben in der Europäischen Union Rekordhöhen erreicht und weitere LNG-Lieferungen sind auf dem Weg, was Preissteigerungen eher unwahrscheinlich macht. In Deutschland schrumpfte die Industrieproduktion den vierten Monat in Folge, was auch die Aussichten für die Strompreise trübt. Solange diese Faktoren einflussreich bleiben, erscheinen die Aussichten auf einen Ausbruch aus dem Abwärtstrendkanal der EUA eher gering.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument03.11.2310.11.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)77,64 EUR78,70 EUR+1,06 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,06 USD0,86 USD-0,20 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,59 USD0,56 USD-0,03 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)85,02 USD81,55 USD-3,47 USD
EURO (Currency, Forex)1,0729 USD1,0684 USD-0,0045 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 06.11.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

der CO2-Grenzausgleichsmechanismus, Carbon Border Adjustment Mechanism (CBAM), ist ein wichtiges Instrument der Europäischen Union zur Bepreisung von Treibhausgasemissionen, welche außerhalb der EU anfallen und dort keiner oder lediglich einer geringen Bepreisung obliegen.

Hierbei werden ab dem 01.01.2024 Importprodukte aus Eisen, Stahl, Aluminium, Eisenerz, Wasserstoff, Strom, Zement, Ammoniak, Kaliumnitrat und Düngemittel erfasst und gemeldet.

Gibt es im Herkunftsland einen Preis für CO2 oder dessen Äquivalente, sind auch diese anzugeben. Das CO2-Grenzausgleichssystem ist ein Teil des Pakets „Fit für 55“. Ziel des Systems ist es, die mit der Herstellung importierter Waren verbundenen Emissionen so zu bepreisen, wie es für die Herstellung innerhalb der EU der Fall ist.

Hierzu muss derjenige, der Waren einführt, in einem nächsten Schritt sogenannte CBAM-Zertifikate kaufen, wobei Ein CBAM-Zertifikat den Emissionen einer Tonne CO2 entspricht. Dabei soll sich der Preis der CBAM-Zertifikate nach dem Preis der Zertifikate des EU-Emissionshandels richten.

Die meisten CBAM-Zertifikate müssen CBAM-Anmelder schon im Jahr der Einfuhr, spätestens jedoch am Quartalsende nach der Einfuhr von Waren kaufen und dabei 80 % der Zertifikate halten. Zuviel gekaufte Zertifikate können bis zu einem Drittel an die EU-Mitgliedstaaten zurückverkauft werden.

Vorgesehen ist hierbei eine stufenweise Einführung zwischen 2026 und 2034, mit einem parallelen stufenweisen „Ausphasen“ kostenloser Zertifikate.

Warenlieferungen bis 150 EUR sind von der Meldepflicht ausgenommen. Dabei ist jedoch von einer entsprechenden Anzahl an absichtlichen und unabsichtlichen Verstößen auszugehen.

Die CBAM-Zertifikate werden über eine gemeinsame zentrale Plattform, die von der EU-Kommission eingerichtet und verwaltet wird, an zugelassene Anmelder zum Preis eines EU-ETS-Zertifikats verkauft.

Inwieweit Intermediäre oder andere Dienstleister hier unterstützend tätig sein können, um den betroffenen Unternehmen unterstützend zur Seite stehen zu können, ist derzeit noch unklar.

Der Preis der dem CBAM zugrunde liegenden EU-Emissionsrechte ist seit Mitte März in einem seitwärts-abwärts-Kanal und in der vergangenen Woche wurde dieser nach unten durchbrochen und die EUA haben die Handelswoche sogar unterhalb des Kanals beendet.

Sollte es den EUAs nicht gelingen, wieder nachhaltig in diesen Trendkanal zurückzukehren, ist es nicht auszuschließen, dass sich die Kurse in Richtung 73 Euro bewegen könnten. Sollte das bullishe Sentiment zurückkehren, wäre der nächste Widerstand bei der 38-Tages-Linie, die aktuell bei 82,79 Euro liegt, gefolgt von der 200-Tages-Linie, die aktuell 86,54 Euro aufzeigt.

Verpflichtete Unternehmen im nationalen Emissionshandel sollten mittlerweile relativ valide Berechnungen für ihren Bedarf an nationalen Emissionszertifikaten (nEZ) für das laufende Jahr anstellen, da 2023er Zertifikate nur noch in den kommenden fünf Wochen unbegrenzt erhältlich sind. Die letzte Auktion zum Festpreis von 30 Euro findet am 7. Dezember 2023 statt. Danach ist nur noch eine Zukaufoption in Höhe von 10% möglich, ab kommendem Jahr kosten die nEZ 10 Euro oder 33% mehr, mithin 40 Euro je nEZ.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument27.10.2303.11.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)79,35 EUR77,64 EUR-1,71 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,41 USD1,06 USD-0,35 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,65 USD0,59 USD-0,06 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)88,79 USD85,02 USD-3,77 USD
EURO (Currency, Forex)1,0578 USD1,0729 USD+0,0151 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 30.10.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

Agora Energiewende ist ein Thinktank, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, nach mehrheitsfähigen Kompromiss-Lösungen beim Umbau des Stromsektors innerhalb der Energiewende in Deutschland zu suchen.

Eine wichtige Aufgabe hierbei ist es, die Lenkungswirkung monetärer Steuerungselemente und deren Akzeptanz in der Bevölkerung zu betrachten. Hierbei ist auch die Bepreisung der Sektoren Verkehr und Immobilien im Fokus von Agora, da hier ein erhebliches Potential zur Dekarbonisierung, aber auch für sozialen Sprengstoff liegt.

Ab 2027 soll die Bepreisung dieser Sektoren in Deutschland nicht mehr dem nationalen Emissionshandel obliegen, sondern dem Europäischen Emissionshandel. Jedoch wird dies nicht der bisherige EU ETS sein, dessen Preise aktuell bei knapp 80 Euro je Tonne CO2 oder dessen Äquivalent in anderen Treibhausgasen (CO2e) liegen, sondern einem weiteren Emissionshandelssystem (EU ETS II).

Deutschland wird bis 2030 seine Klimaschutzziele in diesen Sektoren um voraussichtlich 200 Millionen Tonnen CO2 verfehlen. Daher empfiehlt Agora Energiewende, dass man den Übergang in das EU ETS II gut vorbereitet, um unerwartete Preissteigerungen für Treibstoffe und Heizmittel zu vermeiden.

Gemäß Prognosen von Agora würde dies zum Jahresanfang 2027 sonst zu Steigerungen von 38 Cent pro Liter Benzin und rund 3 Cent pro Kilowattstunde Erdgas gegenüber 2026 führen.

Daher empfiehlt der Thinktank, den Preis ab 2024 im nationalen Emissionshandel nEHS von aktuell 30 Euro je nationalem Emissionszertifikat (nEZ) auf 60 Euro zu erhöhen, was einem Anstieg des Benzinpreises um ca. 0,09 Euro entspräche. Hierdurch würde der Bundesregierung ca. 6,6 Milliarden Euro Mehreinnahmen zur Verfügung stehen, womit den Einwohnern 80 Euro zur Entlastung zur Verfügung stehen würden, welches in Form eines Klimageldes zurückfliesen solle.


Der freie Handel solle im nationalen Emissionshandel dann um ein Jahr auf 2025 vorgezogen werden und einen Preiskorridor von 60 bis 80 haben, im Jahr 2026 dann 90 bis 110 Euro. Dementsprechend solle auch das Klimageld steigen, was den Bürgern rückvergütet werden solle.

Wie immer wäre hier jedoch eine optimale Kommunikationsarbeit gefragt und der Abbau bürokratischer Hürden wäre essenzieller Bestandteil, um die Akzeptanz in der Bevölkerung zu erreichen.

Wenn es der Bundesregierung gelänge, dies zu schaffen, wäre ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg der Dekarbonisierung der Sektoren Immobilien und Verkehr geschafft. Leider fehlt dem Verfasser dieser Zeilen derzeit der Optimismus, dass die Bundesregierung dies schaffen wird, da selbst Wirtschafts- und Klimaminister Robert Habeck es als unwahrscheinlich ansieht, dass das Klimageld in der jetzigen Legislaturperiode den Bürgern reell zugutekommen werde.

Die Preise im europäischen Emissionshandel sind in der vergangenen Woche weiterhin bearish und haben auf Wochenschlusskursbasis innerhalb des seitwärts-abwärts-Kanals weitere 2,5% abgegeben.

Aktuell liegt dieser Kanal im Bereich zwischen 78,25 und 86,65 Euro, was auch die Trading-Range der kommenden Woche sein sollte. Die 38-Tages-Linie liegt derweil bei 83,28 und die 200-Tages-Linie bei 86,66 Euro.

Aufgrund des turnusmäßigen Wegfalls der polnischen Auktion am Mittwoch werden in dieser Handelswoche insgesamt 11.253.500 EUAs am der Leipziger EEX zur Versteigerung gelangen. Die Stärke der Nachfrage beim jetzigen Preisniveau könnte ein wichtiger Indikator für die kurzfristige Preisentwicklung sein.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument20.10.2327.10.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)81,41 EUR79,35 EUR-2,06 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,59 USD1,41 USD-0,18 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,74 USD0,65 USD-0,09 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)92,38 USD88,79 USD-3,59 USD
EURO (Currency, Forex)1,0596 USD1,0578 USD-0,0018 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 23.10.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

es ist davon auszugehen, dass die Ukraine in absehbarer Zeit alle Voraussetzungen erfüllen wird, um in die Europäische Union und damit auch in das Emissionshandelssystem ETS aufgenommen zu werden. Das Stockholm Environment Institute (SEI) startet nun ein Projekt zur Entwicklung einer Roadmap für die Klimaneutralität der Ukraine bis 2050, wie n-tv am Sonntag berichtete. Demnach sagte Bernardas Padegimas, Leiter des Umweltpolitik- und Strategieteams des SEI, auf der hochrangig besetzten internationalen Konferenz „United for Justice, United for Nature“ in Kiew: „Wir werden mit der aktiven Arbeit an dem Projekt beginnen und es auf verschiedenen Ebenen diskutieren. Ziel ist es, der Ukraine zu helfen, Klimaneutralität durch einen grünen Übergang und eine grüne Erholung zu erreichen“. Die Entwicklung des Projekts werde von der schwedischen Regierung finanziert. Wie der Minister für Umweltschutz und natürliche Ressourcen Ruslan Strilets auf derselben Konferenz berichtete, untersuchen die Strafverfolgungsbehörden mehr als 2.500 Verbrechen gegen die Umwelt als Folge der militärischen Aggression der Russischen Föderation. Die gesamten Umweltschäden belaufen sich derzeit auf 55 Milliarden Euro. Die Ukraine ist nach Angaben ihres Generalstaatsanwalts das erste Land in der Geschichte der Menschheit, das Verbrechen der Besatzungstruppen gegen die natürliche Umwelt als Kriegsverbrechen untersucht.

Insbesondere für die Schwerindustrie wird der Einsatz von grünem Wasserstoff zukünftig eine entscheidende Rolle bei der Reduktion von CO2 bzw. dessen Äquivalent in anderen Treibhausgasen (CO2e) spielen. Ein wichtiger Aspekt ist dabei die zeitliche und räumliche Entkopplung von Erzeugung und Verbrauch. Regenerativ erzeugter Wasserstoff kann dies leisten und damit im Rahmen der Energiewende eine wichtige Alternative zu den bisher genutzten gasförmigen und flüssigen fossilen Kraftstoffen darstellen.

In diesem Zusammenhang wird die Frage nach einem möglichst umweltverträglichen Transport wichtig. Das weit verzweigte deutsche Erdgasnetz bietet sich geradezu an, um Wasserstoff künftig möglichst nah an die Verbraucher zu transportieren und damit einen wichtigen Beitrag zur Transformation hin zu einer klimaneutralen Wirtschaft zu leisten. In Niedersachsen wird derzeit die erste Leitung dafür fit gemacht. Dies sei eine Premiere in Deutschland, teilte das Unternehmen Open Grid Europe (OGE) in Essen mit. Aus dem insgesamt 46 Kilometer langen Leitungsabschnitt zwischen Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen wird das Erdgas zunächst in andere Leitungen umgepumpt. Anschließend soll die so genannte Ertüchtigung beginnen, um die Leitung voraussichtlich ab 2025 für den Transport von Wasserstoff nutzen zu können. Die Umrüstung bestehender Pipelines auf Wasserstoff ist zweifellos ein schneller und kostengünstiger Einstieg in ein leistungsfähiges und effizientes deutschlandweites Wasserstoffnetz.

Die zukünftigen Grenzabgaben auf CO2-Emissionen (Carbon Border Mechanism, CBAM) werden unweigerlich Auswirkungen auf das Verhalten der Exporteure in die EU haben. Daher überrascht es nicht, was die Nachrichtenagentur Bloomberg am vergangenen Donnerstag aus China meldete. Demnach hat das chinesische Umweltministerium das jährliche Berichtsverfahren für Großunternehmen aus sieben Schwerindustrien verschärft und zentralisiert. Bisher wurden die Emissionsberichte auf lokaler Ebene gemanagt. Ziel der neuen Regelungen sei es, Exporteuren zu helfen, die Anforderungen des CBAM zu erfüllen, bevor es 2026 vollständig in Kraft tritt.

Die europäischen CO2-Preise sind in der vergangenen Handelswoche deutlich gefallen. Die Korrektur begann bereits am Freitag der Vorwoche und setzte sich bis Dienstag fort. Von ihrem Höchststand von EUR 86,60 für den Dezember-23-Future fielen die EUA um satte fünf Euro. Danach erholte sich der Markt zwar kurzfristig, zeigte aber bis zum Ende der Woche eine uneinheitliche Entwicklung. Obwohl einiges auf einen weiteren Preisverfall hindeutet, könnten Investmentfonds noch vor dem Winter beginnen, einen erheblichen Teil ihrer Shortpositionen zu schließen. Der daraus resultierende Preisanstieg könnte wiederum weitere Käufer anlocken und den Preis nach oben treiben.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument13.10.2320.10.23Veränderung
EUA (Dezember-2023-Future)85,95 EUR81,41 EUR-4,54 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,60 USD1,59 USD-0,01 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,75 USD0,74 USD-0,01 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR30,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)86,00 USD92,38 USD+6,38 USD
EURO (Currency, Forex)1,0514 USD1,0596 USD+0,0082 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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