Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 20.04.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Himmel über Nordeuropa ist strahlend blau – eine Botschaft, die nicht nur gute Laune verbreitet. In Deutschland zum Beispiel sorgten die stabilen Wetterbedingungen in diesem Monat für deutlich zu hohe Temperaturen und eine ausgeprägte Trockenheit. Im langjährigen Mittel ist der April bereits 1,7 Grad zu warm und eine Veränderung der Situation wird von Meteorologen frühestens für Anfang Mai vorhergesagt. Bezogen auf die übliche Niederschlagsmenge hat der April bisher nur knapp 3 Prozent seines Ziels erreicht. Dies sind alarmierende Meldungen für die Land- und Forstwirtschaft.

Damit setzen sich die problematischen Wettersituationen fort, die Wissenschaftler eindeutig dem globalen Klimawandel zuschreiben. Es ist deshalb äußerst wichtig, dass die Politik in ihrem Kampf gegen die Korona-Pandemie den Kampf um die Erreichung der Klimaziele nicht vernachlässigt. Tatsächlich sind bereits die ersten Stimmen zu hören, die sich wünschen, dass die Bemühungen zur Reduzierung der CO2-Emissionen wegen der Krise abgeschwächt werden.

Ein Blick auf den Ölpreis zeigt, dass die Entscheidung der erdölproduzierenden Länder keine nachhaltigen Auswirkungen auf die Marktsituation gehabt hat. Die geplanten Reduzierungen der Fördermengen reichen offensichtlich nicht aus, um das Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage auszugleichen. So liegt der Ölpreis nach einer kurzen Erholung wieder in der Nähe seines 20-Jahres-Tiefs.

Davon war auch der Preis für CO2-Emissionszertifikate in der vergangenen Woche beeindruckt und verlor Mitte der Woche zunächst deutlich. In der zweiten Wochenhälfte zeigten die Käufer jedoch große Gefallen und zogen den Preis rasch nach oben. Zu Beginn der neuen Handelswoche und mit Blick auf die Abgabefrist liegt der Preis derzeit über der 21-Euro-Marke.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument09.04.2017.04.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)21,03 EUR21,66 EUR+0,63 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)21,08 EUR21,70 EUR+0,62 EUR
CER (Spotmarkt)0,31 EUR0,31 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)31,77 USD28,25 USD-3,52 USD
EURO (Currency, Forex)1,0923 USD1,0871 USD-0,0052 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 13.04.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

im vergangenen Jahr ist der spezifische Emissionsfaktor für die Erzeugung einer Kilowattstunde Strom im durchschnittlichen deutschen Strommix auf 401 Gramm gefallen, was 38% weniger als im Referenzjahr 1990 ist und 14% weniger als 2018. Gemäß vorläufiger Zahlen wurden im Jahr 2019 für die Stromerzeugung somit 219 Millionen Tonnen CO2 emittiert, im Jahr zuvor waren es noch 269 Millionen Tonnen, 1990 hat die Stromerzeugung noch 366 Millionen Tonnen CO2 verursacht.

Aufgrund des durch das Corona-Virus verursachten Einbruchs der Weltwirtschaft gibt es aktuell eine deutliche Überversorgung mit Öl, weswegen das Ölkartell OPEC und seine Partner sich darauf geeinigt haben, in den Monaten Mai und Juni eine tägliche Reduktion der Förderung um 9,7 Millionen Barrel (159 Liter) zu beschließen. Hierdurch soll der Preis, welcher auch in der vergangenen Woche noch einmal deutlich gelitten hat, wieder stabilisiert werden.

Unabhängig davon haben sich die Preise für Treibhausgasemissionen sichtlich um mehr als 17% in der vergangenen verkürzten Handelswoche erholt. Neben der Erkenntnis, dass die Marktstabilitätsreserve einen zu befürchtenden Überschuss an Zertifikaten im Gegensatz zur vorangegangenen Wirtschafts- und Finanzkrise abfangen wird kommt nun hinzu, dass die verpflichteten Unternehmen bis Ende des Monats ihrer Abgabepflicht für das vorangegangene Jahr erfüllen müssen. Wer also auf weiter fallende Preise spekuliert hat, sieht sich also nun getäuscht.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument03.03.2009.04.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)17,86 EUR21,03 EUR+3,17 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)18,06 EUR21,08 EUR+3,02 EUR
CER (Spotmarkt)0,31 EUR0,31 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)34,95 USD31,77 USD-3,18 USD
EURO (Currency, Forex)1,0802 USD1,0923 USD+0,0121 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 06.04.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

2019 wurden in Deutschland ungefähr 800 Millionen Tonnen Treibhausgase emittiert, was einem Rückgang von 6,3% gegenüber 2018 entspricht, wie die vorläufige Bilanz des Umweltbundesamtes aufzeigt. Dies bedeutet gegenüber 1990 einen Rückgang um 35,7%.

Insbesondere die Energiewirtschaft trug hierzu mit einer Reduktion von ca. 17% bei, was vor allem an der gesunkenen Nutzung von Kohle aufgrund der höheren Preise für Emissionsrechte lag, aber auch am höheren Anteil erneuerbarer Energien.

In den Bereichen Verkehr und Gebäude hingegen waren steigende CO2-Emissionen zu verzeichnen, was nicht zuletzt an den Verkaufszahlen leistungsstarker Kraftfahrzeuge und SUVs lag.

Bislang war das Jahr der Finanz- und Wirtschaftskrise 2009 das Jahr mit dem größten Rückgang an Treibhausgasemissionen, was nun von 2019 gefolgt wird.

Wie hoch der Rückgang im Jahr 2020 sein wird, lässt sich noch nicht abschätzen, da niemand mit auch nur annähernder Sicherheit abschätzen kann, wann der Krisenmodus aufgehoben wird und die Wirtschaft wieder Fahrt aufnehmen kann. Zudem ist noch völlig ungewiss, wie hoch die direkten ökonomischen Auswirkungen und deren Kollateralschäden sein werden.

Dies wird auch die Preise für CO2-Emissionen in den kommenden Wochen bestimmen, welche in der vergangenen Woche eine erste Bodenbildung gezeigt haben. Inwieweit diese anhält, hängt nicht zuletzt von politischen Entscheidungen ab, welche auf nationaler und europäischer Ebene getroffen werden, um die Krise in Europa abzumildern.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument27.03.2003.04.20Veränderung
EUA (Spotmarkt)16,31 EUR17,86 EUR+1,55 EUR
EUA (Dezember-2020-Future)16,39 EUR18,06 EUR+1,67 EUR
CER (Spotmarkt)0,29 EUR0,31 EUR+0,02 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)28,15 USD34,95 USD+6,80 USD
EURO (Currency, Forex)1,1169 USD1,0802 USD-0,0367 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Advantag Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 30.03.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

an Kommentaren und Einschätzungen zur weltweiten Corona-Krise mangelt es in diesen Tagen ganz gewiss nicht. In jedem Fall ist es eine einmalige Gelegenheit, zu beobachten, wie Menschen im Krisenmodus reagieren. Denn alle Menschen sind Entscheider. Ob man nun für sich alleine, für eine Familie, ein Unternehmen oder ein Staatsgebilde Entscheidungen zu treffen hat. Wie die zum Teil sehr kontroversen Diskussionen belegen, ist es natürlich alles andere als leicht, die jeweils richtigen Entscheidungen zu finden und dabei auch die Folgen komplett richtig voraus zu sehen.

Wie schwer das ist, zeigt sich auch an den diversen Märkten. Der Ölpreis zum Beispiel hat im Vergleich zum Beginn der Krise bislang fast 60 Prozent eingebüßt. In der vergangenen Nacht sank der Kurs noch einmal und fiel damit auf seinen Tiefstand aus dem Jahr 2002, als der Markt gerade den Anschlag auf das World-Trade-Center verarbeitete. Auslöser für den eher unerwarteten weiteren Preisverfall könnte die erneute Kehrtwende in der Lageeinschätzung durch den US-Präsidenten Donald Trump gewesen sein, der plötzlich davon spricht, dass eine Begrenzung auf 100.000 Tote zufolge des Virus in den Vereinigten Staaten ein Erfolg sei. Belastend ist zudem der Fakt, dass sich zwei große Player am Ölmarkt, Saudi-Arabien und Russland, offenbar in einen Preiskrieg verrannt haben.

Der CO2-Markt hat sich in der vergangenen Handelswoche dagegen leicht optimistisch gezeigt. Zu Beginn der Woche verzeichnete der Preis des Dezemberkontraktes an der Londoner ICE noch mit nominellen EUR 14,34 den Tiefpunkt seit Beginn der Krise, doch im Laufe der Woche wurden dann bis zu EUR 17,80 ausgeschrieben. Diese starke Volatilität auf Wochenbasis spricht zwar noch immer für die Unsicherheit vieler Händler, doch lässt sich auch eine sachlich richtige Abkopplung vom Ölpreis erkennen.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 20.03.20 27.03.20 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 16,02 EUR 16,31 EUR +0,29 EUR
EUA (Dezember-2020-Future) 16,11 EUR 16,39 EUR +0,28 EUR
CER (Spotmarkt) 0,29 EUR 0,29 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 27,21 USD 28,15 USD +0,94 USD
EURO (Currency, Forex) 1,0688 USD 1,1169 USD +0,0481 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 23.03.2020

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach einer Woche im Krisenmodus wurden die Maßnahmen zur Verlangsamung der Corona-Pandemie in nunmehr allen Staaten Europas erweitert. Nicht nur das öffentliche Leben steht weitestgehend still, auch Unternehmen spüren die heftigen Auswirkungen der Krise.

Deutschland will nun 600 Milliarden zur Unterstützung der Wirtschaft als Staatshilfe zur Verfügung stellen, in den USA sollen es sogar eine Billion US-Dollar sein.

In Deutschland wird hierbei die Autoindustrie, die Chemie- und Pharmabranche sowie die Elektrotechnik in hohem Maße betroffen sein, aber auch die Tourismus-Industrie.

Die große Frage ist hierbei, wie lange der Ausnahmezustand anhalten wird und wann die Rückkehr in die Normalität beginnt. Die Wirtschaft wäre in der Lage, zwei, drei Wochen durchzuhalten und mit staatlicher Hilfe wieder Fahrt aufzunehmen, jedoch wird das Problem länger andauern. Virenforschern zufolge ist eine Rückkehr zum normalen Modus erst 2021 möglich.

Dementsprechend sind die Finanzmärkte entsprechend nervös und haben immense Kursverluste eingefahren, da eine Wirtschafts- und Finanzkrise ungeahnten Ausmaßes droht und den Kapitalismus in seiner jetzigen Form in Frage stellen wird.

Auch die CO2-Emissionsrechte haben hohe Verluste erlitten und seit dem Beginn der Corona-Krise reichliche 10 Euro verloren. Angesicht der Marktstabilitätsreserve, welche insbesondere einem Überfluss an Zertifikaten in Phasen der Rezession gegenwirken soll, scheint dies unnötig, jedoch ist nicht auszuschließen, dass die EU auch hier Sonderregelungen schaffen könnte.

Insbesondere hat die Deutsche Emissionshandelsstelle bereits angekündigt, dass man keine Maßnahmen wegen verspäteter Erfüllung der Abgabepflicht einleiten wird, insofern diese zum Beispiel aufgrund der Erkrankung von Mitarbeitern nicht rechtzeitig durchgeführt worden ist.

Wir wünschen Ihnen eine angenehme Arbeitswoche und sind aus dem Homeoffice während der üblichen Handelszeiten für Sie wie gewohnt verfügbar.

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 13.03.20 20.03.20 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 21,92 EUR 16,02 EUR -5,90 EUR
EUA (Dezember-2020-Future) 21,94 EUR 16,11 EUR -5,83 EUR
CER (Spotmarkt) 0,29 EUR 0,29 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 35,07 USD 27,21 USD -7,86 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1100 USD 1,0688 USD -0,0412 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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