Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 11.08.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

am vergangenen Mittwoch fand eine Länder- und Verbändeanhörung zum Entwurf einer zweiten Änderungsverordnung der Brennstoffemissionshandelsverordnung (BEHV) hinsichtlich des nationalen Emissionshandels Deutschlands statt.

Ziel der Novelle ist es, Regelungen zur nationalen CO2-Bepreisung ab 2026 sowie zur Versteigerung und zum Verkauf von Emissionszertifikaten festzulegen.

Zudem wurden Anpassungen im Emissionshandelsregister vorgenommen, um den Vollzug zu erleichtern. Der Referentenentwurf befindet sich noch im Abstimmungsprozess, und Stellungnahmen konnten bis zum 7. Juli 2025 eingereicht werden.

Da im kommenden Jahr erstmalig eine Obergrenze der zu versteigerten Emissionszertifikate gilt, können die Unternehmen, welche bei den Auktionen leer ausgegangen sind, zum Preis von 68 Euro nachkaufen, bislang sollte der Preis 70 Euro betragen. Die Preisspanne in den Auktionen für das Jahr 2026 beträgt 55 bis 65 Euro je nationalem Emissionszertifikat (nEZ).

Zudem sollen wie bislang 10% der Zertifikate im Folgejahr 2027 zum Preis von 70 Euro nachgekauft werden und nicht wie zuletzt vorgesehen 4% des Volumens, welches zum 31.12.2026 auf dem Registerkonto dokumentiert ist.

Im nicht unwahrscheinlichen Fall, dass es zu Verzögerungen bei der Einführung des EU ETS2 kommt, wird der nationale Emissionshandel fortgeführt und die Marktpreisbildung für die Auktionen der nEZ soll sich am mengengewichteten durchschnittlichen Preis der EUA (EU ETS) des vorletzten Quartals orientieren.

Last but not least wurde auch die Regelung für die Zulassungsbedingungen zu den Auktionen überarbeitet. Gemäß aktuellem und wahrscheinlich auch finalem Stand soll der beauftragte Marktplatz verpflichtet werden, Zulassungsberechtigte für die Teilnahme am Veräußerungsverfahren unter Bedingungen zuzulassen, die objektiv und diskriminierungsfrei sind. Die Zulassungsbedingungen dürfen zudem keine höheren Anforderungen stellen als die Zulassungsbedingungen für die Teilnahme am Handel mit den Produkten, die am geregelten Markt der beauftragten Stelle veräußert werden.   

Hieraus ist zu schließen, dass die entsprechende Börse auch für bisherige Compliance-Teilnehmer und Intermediäre höhere Zulassungsvoraussetzungen haben wird.

Die EU-Emissionsrechte haben in der vergangenen Woche einen negativen Wochenstart gehabt und damit gleichzeitig das Wochentief bei 70,85 Euro für den Benchmark-Kontrakt Dezember 2025 gesetzt. Am vergangenen Freitag legten die EUAs jedoch deutlich zu und durchbrachen die 38-Tages-Linie. Sie zeigten gleichzeitig ein Sechs-Wochen-Hoch bei 73,35 Euro und beendeten die Handelswoche mit einem Plus von 3,1%.

In dieser Woche fällt die polnische Auktion am Mittwoch wieder turnusmäßig aus und es kommt an den übrigen vier Tagen zur Versteigerung von insgesamt 11.343.500 EUAs an der Leipziger Energiebörse EEX.

Instrument01.08.2508.08.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)71,04 EUR73,21 EUR+2,17 EUR
EUA 2 (Dezember-2028-Future)86,72 EUR88,97 EUR+2,25 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))49,94 GBP51,86 GBP+1,92 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)95,05 GBP90,52 GBP-4,53 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)68,04 USD65,49 USD-2,55 USD
EURO (Forex)1,1586 USD1,1642 USD+0,0056 USD

(EUA, EUA 2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung. Gerne können Sie auch hier einen Beratungstermin mit einem Spezialisten aus unserem Haus buchen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 04.08.2025

Sehr geehrte Damen und Herren,

wer die European Energy Exchange (EEX) am Augustusplatz besucht, hat einen wunderschönen Ausblick über Leipzig und darüber hinaus.

Seit der Gründung vor 25 Jahren hat sich die EEX zu einer der führenden globalen Börsen im Spot- und Terminmarkt für Energie sowie marktbasierte Klimaschutzinstrumente entwickelt und ist mittlerweile an vielen weiteren Börsen und Handelsplätzen weltweit beteiligt.

Vor 20 Jahren hat die EEX begonnen, EU Emissionsrechte (EUA, European Allowances) im Spotmarkt anzubieten und seit 15 Jahren führt sie Primärmarktauktionen durch.

Heute vor einer Woche hat die EEX nun den Auktionskalender für das EU ETS 1 für 2026 veröffentlich sowie den hinsichtlich des Eingreifens der Marktstabilitätsreserve angepassten Auktionskalender für dieses Jahr.

Ursprünglich war vorgesehen, dass die EU drei Mal wöchentlich ab September dieses Jahres 4.547.500 EUAs versteigert, Deutschland freitags 3.129.500 EUA und Polen im zweiwöchentlichen Rhythmus mittwochs 3.291.500 EUAs.

Aufgrund der Marktstabilitätsreserve (MSR) werden nun ab September für die Europäische Union 3.268.000 EUAs (-28,1%), an der Freitagsauktion für Deutschland 1.691.000 (-46,0%) und bei der zweiwöchentlich stattfindenden polnischen Auktion 2.162.500 EUAs (-34,3%) zur Auktion gelangen.

Die letzte Auktion für EUAs in diesem Jahr findet am 15.12.2025 statt, hier werden 3.273.000 Emissionsrechte aus dem Kontingent der EU angeboten. 2026 findet die erste Auktion am 7. Januar statt.

Das reguläre Auktionsvolumen für die EU beträgt im kommenden Jahr 2.935.000 EUAs (-10,2%), das zweiwöchentliche polnische Volumen beläuft sich auf 1.801.500 EUAs (-16,7%) und die deutsche Auktionsmenge reduziert sich auf 1.353.000 EUAs (-20,0%).

Insgesamt sollen im kommenden Jahr 583.335.000 Emissionsrechte versteigert werden, was einem Minus gegenüber diesem Jahr in Höhe von 5.400.000 Stücken bzw. 0,93% entspricht.

In der aktuellen Handelswoche werden insgesamt 13.416.000 EUAs auktioniert.

Die Preise der EUAs haben sich in der vergangenen Woche vorerst deutlich bullish gezeigt und am Mittwoch ein Juli-Hoch von 73,35 Euro im Benchmark-Futures-Kontrakt Dezember 2025 gesetzt.

Am Freitag jedoch wurde ein Großteil der Kursgewinne wieder relativiert und die EUAs beendeten die Woche mit einem kleinen Minus von 30 Cent oder 0,4%.

Instrument25.07.2501.08.25Veränderung
EUA (Dezember-2025-Future)71,34 EUR71,04 EUR-0,30 EUR
EUA 2 (Dezember-2028-Future)83,01 EUR86,72 EUR+3,71 EUR
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))55,00 EUR55,00 EUR+0,00 EUR
UKA (Dezember-2025-Future (UK))50,10 GBP49,94 GBP-0,16 GBP
UK Natural Gas (Dezember-2025-Future)93,38 GBP95,05 GBP+1,67 GBP
ICE Brent Crude Oil (Dezember-2025-Future)66,65 USD68,04 USD+1,39 USD
EURO (Forex)1,1742 USD1,1586 USD-0,0156 USD

(EUA, EUA 2, UKA, Natural Gas, Crude Oil und Euro zeigen Börsenschlusskurse des jeweiligen Benchmark-Kontrakts. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung. Gerne können Sie auch hier einen Beratungstermin mit einem Spezialisten aus unserem Haus buchen.

Mit freundlichen Grüßen

Ihr Advantag – Team

Schifffahrt im EU-Emissionshandel

Geldern, 10.01.2025

  • Die Schifffahrt unterliegt seit 2024 dem EU-Emissionshandel
  • Abgabefrist von CO2-Emissionsrechten für 2024 endet am 30.09.2025
  • Ab diesem Jahr steigt Abgabepflicht von 40% auf 70% der Emissionen

Das EU-Emissionshandelssystem, auch EU ETS genannt, wurde auf Grundlage des Kyoto Protokolls geschaffen, um die Treibhausgasemissionen in Europa zu reduzieren. Es funktioniert nach dem sogenannten Cap-and-Trade-Mechanism, durch welchen die Anzahl der jährlich ausgegebenen Zertifikate immer weiter abgesenkt wird.

Diese Menge wurde bis 2023 um 2,2 % gesenkt, seit 2024 um 4,2% und ab 2028 um 4,4%. Das System deckt derzeit knapp die Hälfte der in der EU entstehenden Klimagasemissionen ab.

Seit letztem Jahr unterliegt nun auch die Schifffahrt dem EU-Emissionshandel. In den Jahren 2024 und 2025 werden aktuell nur die Emission von CO2 (Kohlendioxid) erfasst, ab dem kommenden Jahr werden weitere Treibhausgase, wie CH4 (Methan) und N2O (Lachgas) in die Bepreisung einbezogen. Die Abgabepflicht von Emissionszertifikaten betrifft insbesondere gewerblich betriebene Schiffe mit einer Länge ab 24 Metern und einer Bruttoraumzahl (BRZ) von mindestens 5.000 BRZ.

Ausgenommen sind hierbei unter anderem Fischereischiffe, einfache Holzschiffe, Kriegsschiffe oder auch Schiffe ohne Maschinenantrieb.

Betroffen vom EU ETS sind alle Staaten des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR), wobei Fahrten innerhalb des EWR mit 100% einbezogen sind, Fahrten aus und zu Staaten des EWR jedoch lediglich zu 50%.

Dabei werden für das Jahr 2024 lediglich 40% der verursachten Emissionen mit Emissionszertifikaten beglichen werden, seit diesem Jahr gelten 70%. Ab 2026 sind 100% der Emissionen mit EU-Emissionsrechten zu begleichen.

Advantag berät alle Schifffahrtsgesellschaften diesbezüglich und entwickelt zudem eine entsprechende Portfolio-Beschaffungsstrategie für die CO2-Emissionsrechte, anhand derer die Einkäufe durchgeführt werden.

Über die Advantag GmbH

Die Advantag GmbH hat sich seit mehr als 15 Jahren auf den Handel von marktbasierten Klimaschutzinstrumenten spezialisiert und bietet ihren Kunden maßgeschneiderte Lösungen im Bereich der einzelnen verpflichtenden und freiwilligen Märkte an. Unter anderem ist Advantag Intermediär (Broker Dealer) im verpflichtenden Europäischen Emissionshandel EU ETS, dem nationalen deutschen Emissionshandel nach Brennstoffemissionshandelsgesetz ((BEHG), dem Handel von Emissionsrechten für den internationalen Flugverkehr ((CORSIA), dem Handel von Herkunftsnachweisen (HKN) für Grünstrom und dem Handel von F-Gas-Quoten aktiv. Advantag besitzt die Börsenmitgliedschaften an diversen Handelsplätzen für marktbasierte Klimaschutzinstrumente.

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