Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 15.01.2023

Sehr geehrte Damen und Herren,

nach mehreren Erdbeben ist in Island zum zweiten Mal innerhalb von zwei Wochen ein Vulkan ausgebrochen, welcher neben Staub, Asche und Lava ebenfalls große Mengen an CO2 ausstößt.

Vulkane haben in den letzten Jahrmillionen dafür gesorgt, dass in der Atmosphäre ausreichend CO2 vorhanden ist, um die Wärme der Sonnenstrahlen in der Atmosphäre an einer schnellen Rückstrahlung in das Weltall zu hindern und somit für das Leben förderliche Temperaturen zu schaffen.

Leugner des vom Menschen verursachten Klimawandels führen dies gerne auf und ignorieren gleichzeitig die Tatsache, dass der Mensch derzeit jährlich 100 Mal mehr Treibhausgase in die Atmosphäre ausstößt, als alle Vulkanausbrüche zusammen. Damit ist das Gleichgewicht erheblich gestört und der sogenannte Treibhausgaseffekt führt zum Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur mit den bekannten Folgen, wie Extremwetterereignisse, die deutlich häufiger stattfinden, je höher die weltweite Temperatur ansteigt.

Diese Extremwetterereignisse treten auf, da die Atmosphäre mehr Feuchtigkeit aufnimmt, was regional zu außergewöhnlichen Niederschlägen führt und sich der für die jeweiligen Wetterlagen verantwortlich Jetstream in seiner Bewegung verlangsamt. Dies führt wiederum dazu, dass Wetterlagen länger stabil bleiben, was entweder zu monatelangem Regenwetter führt wie in diesem Winter oder auch zu monatelanger Trockenheit, wie 2018/2019.

Diese Zusammenhänge sollten von der Landwirtschaft erkannt werden, dann stände die weitere Subventionierung eben der fossilen Brennstoffe, die diesen Klimawandel verursachen und damit häufigere Missernten hervorrufen, nicht weit oben auf der Prioritätenliste.

Am vergangenen Donnerstag kam nun auch der Auktionskalender für den nationalen Emissionshandel in Deutschland von der Leipziger EEX heraus. Die erste Auktion findet in diesem Jahr deutlich später statt, als im Vorjahr, wo die Auktionen am 10.01.2023 gestartet sind.

Wie bislang finden die nEHS-Auktionen dienstags und donnerstags statt.

Folgende Daten sind von besonderem Interesse:

  • 05.03.2024     Erste Auktion im nationalen Emissionshandel 2024 (nEZ23/nEZ24)
  • 19.09.2024      Letzte Auktion für 2023er nEZ
  • 05.12.2024      Letzte Auktion für 2024er nEZ im Jahr 2024

Die erste Auktion für EU Emissionsrechte (EUA) findet heute statt und es wird interessant sein, wie die Nachfrage aussehen wird, nachdem die EUA allein in der letzten Woche knapp 14% verloren haben und sogar kurzfristig unterhalb der 65-Euro-Marke anzutreffen waren. Zuletzt war dieses Kurslevel vor 15 Monaten zu sehen. Sollte das aktuelle Preisniveau jedoch halten, wäre eine technische Gegenreaktion zurück über die 70-Euro-Marke wahrscheinlich; wenn nicht, dann wäre auch die 60-Euro-Marke lediglich eine psychologische Widerstandsmarke.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument05.01.2412.01.24Veränderung
EUA (Dezember-2024-Future)76,35 EUR65,81 EUR-10,54 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)1,18 USD1,81 USD+0,63 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,54 USD0,74 USD+0,20 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))45,00 EUR45,00 EUR+0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)78,75 USD78,13 USD-0,62 USD
EURO (Currency, Forex)1,0943 USD1,0949 USD+0,0006 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

ADVANTAG Services GmbH 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 08.01.2024

Sehr geehrte Damen und Herren,

im Jahr 2023 hat die deutsche Bundesregierung die Rekordsumme von mehr als 18 Milliarden Euro aus dem CO2-Emissionshandel erzielt, was fünf Milliarden oder 40% mehr als im vorangegangenen Jahr waren.

Hierbei wurden bei den Auktionen im europäischen Emissionshandel EU-ETS insgesamt knapp 8 Milliarden erzielt und im nationalen Emissionshandel nEHS fast 11 Milliarden Euro. Diese Einnahmen dürften weiterhin steigen, da die Preise für nationale Emissionszertifikate nun um 50% teurer sind als 2023.

Dass der Emissionshandel eine starke Steuerungswirkung hat, zeigt der Rückgang der Nutzung von Braunkohle in Deutschland, welche 2023 den Stand von vor 60 Jahren erreicht hat, wie der Thinktank Agora Energiewende veröffentlichte Dies lag vor allem am Ausbau der erneuerbaren Energien, welche im vergangenen Jahr 12% zulegten.

Im Vergleich zum Vorjahr sanken daher die CO2-Emissionen um 73 Millionen Tonnen auf 673 Millionen Tonnen im Jahr 2023, was dem größten Rückgang jemals entsprach. Mit 138 Terrawattstunden war die Windenergie im vergangenen Jahr erstmals vor der Braunkohle anzutreffen, welche auf 132 TWh kam.

Doch es gibt auch Bereiche, die ihre Zielvorgaben klar verfehlt haben, so wieder einmal der Sektor Verkehr. Hier wurde lediglich ein Rückgang von 3 Millionen auf 145 Millionen Tonnen CO2 ermittelt, also 12 Millionen Tonnen zu viel, als vorgesehen.  Dies gilt ebenfalls für den Gebäudesektor, der ebenfalls einen Rückgang von 3 Millionen Tonnen auf 109 Millionen Tonnen CO2 aufwies, was 8 Millionen Tonnen über den Vorgaben bedeutet.

Nichtsdestotrotz wurden insgesamt mit der Installation von mehr als 1.000.000 Solaranlagen im vergangenen Jahr und einem Zuwachs von 14 Gigawatt Energieerzeugung ebenfalls ein Rekord erzielt. Hieran waren gewerbliche und private Anlagen jeweils hälftig beteiligt.

Da Deutschland die größte Industrienation in der EU ist, haben diese Zahlen den Preis für CO2-Emissionsrechte im EU-ETS in der vergangenen Handelswoche ziemlich unter Druck gesetzt, weswegen die Preise wieder unter die 80-Euro-Marke mit einem Minus von 5% gefallen sind.

Je weiter wir uns jedoch in Richtung Abgabefristende bewegen, ist eine bullishe Entwicklung wahrscheinlich, weswegen es klug sein könnte, diese Schwächephase zum Einkauf von Teilen seines EUA-Portfolios zu nutzen.

In dieser Woche finden noch keine Aktionen an der EEX statt, erst in der darauf folgenden Woche beginnen diese wieder für EUAs. Preistreibend könnte zudem auch wirken, dass in Europa eine länger anhaltende Kaltfront angekommen ist, was den Bedarf an Energie entsprechend erhöht.

  (Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)   
Instrument29.12.2305.01.24Veränderung
EUA (Dezember-2024-Future)80,37 EUR76,35 EUR-4,02 EUR
VER (Natural Carbon Offsets)0,91 USD1,18 USD+0,27 USD
VER (CORSIA eligible Carbon Credits)0,59 USD0,54 USD-0,05 USD
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D))30,00 EUR45,00 EUR+15,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future)76,83 USD78,75 USD+1,92 USD
EURO (Currency, Forex)1,1036 USD1,0943 USD-0,0093 USD

(EUA, Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (carboncredits.com), welche im Rahmen von CORSIA und der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ihre

ADVANTAG Services GmbH