Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 02.07.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

das Verhältnis zwischen den beiden deutschen Schwesterparteien CDU und CSU ist mehr als angespannt und es ist derzeit äußerst unklar, wie es in Zukunft weitergehen soll. Nach längeren Sitzungen in München und Berlin hat der derzeitige Bundesinnenminister seinen Rücktritt vom Posten des Bundesinnenministers sowie der CSU-Spitze in die Waagschale geworfen, diese Entscheidung jedoch wiederum vertagt. Was manchem wie ein Sieg der Kanzlerin vorkommen mag, ist jedoch in Wahrheit eine Niederlage der regierenden Koalition und ihre Position ist so angezählt wie noch nie in ihrer 13-jährigen Kanzlerschaft.

Selten deutlich positioniert sich die Wirtschaft, auch die bayrische, hinter der Position von Angela Merkel, da Kontinuität und Zusammenhalt in Europa eine wichtige Grundlage für wirtschaftlichen Erfolg darstellt. Was auch immer die kommenden Tage hervorbringen, ein stürmischer Herbst auf der politischen Ebene scheint garantiert zu sein.

In der vergangenen Woche haben die EU-Mitgliedsstaaten beim Klimaschutz einen Kompromiss mit dem EU-Parlament hinsichtlich der erneuerbaren Energien sowie der Energieeffizienz gefunden. Die Neufassung der Energieeffizienz-Richtlinie legt für 2030 ein Energie-Einsparziel von mindestens 32,5 Prozent fest, was deutlich mehr als die bislang vorgeschlagenen 27% sind. Unter anderem soll im Verkehrsbereich der Anteil der erneuerbaren Energien bis 2030 auf 14 Prozent steigen und somit verdoppelt werden.

Hierbei dürfen vier Varianten aus Biomasse oder erneuerbarem Strom zum Einsatz kommen: Biokraftstoffe aus Ackerpflanzen wie Mais oder Raps, Biokraftstoffe aus Abfällen und Reststoffen wie Stroh oder Speiseölen, Strom aus erneuerbaren Energien sowie synthetische Kraftstoffe aus EE-Strom. Der Anteil konventioneller Biokraftstoffe aus Acker-pflanzen am Gesamtenergieverbrauch im Verkehrssektor soll wie bislang bei maximal bei 7 Prozent liegen. Mitgliedstaaten dürfen nun auch weniger als sieben Prozent am Anteil konventioneller Biokraftstoffe vorschreiben können, ohne dies an anderer Stelle auszugleichen. Die deutsche Bundesregierung will den Anteil konventioneller Biokraftstoffe nur bis zu einem Anteil von maximal 5,3 Prozent anrechnen.

In der vergangenen Woche bewegten sich die europäischen CO2-Emissionszertifikate in einer Spanne von 14,75 bis 15,38 Euro und beendeten am vergangenen Freitag das erste Halbjahr 2018 knapp unterhalb der 15-Euro-Marke. Die Marktteilnehmer werden in dieser Woche wahrscheinlich die Auktionsnachfrage und die Entwicklung der Preise des Energiemarktes aufmerksam betrachten, aber ebenfalls ein Auge auf die politische Entwicklung in Deutschland haben.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 22.06.18 29.06.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 15,09 EUR 14,98 EUR -0,11 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 15,12 EUR 14,99 EUR -0,13 EUR
CER (Spotmarkt) 0,23 EUR 0,23 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 75,71 USD 79,07 USD +3,36 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1653 USD 1,1683 USD +0,0030 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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Mit freundlichen Grüßen

 

Ihre

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