Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 12.06.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

unterschiedlicher hätten die beiden mit Spannung erwarteten Wahlen in Großbritannien und Frankreich nicht ausgehen können. Während Theresa May nach David Camerons Brexit-Referendum das Land durch die vorgezogenen Unterhauswahlen ein zweites Mal kräftig ins Chaos stürzte, ist es Frankreichs Präsidenten Macron gelungen, eine satte Mehrheit für seine Regierungsarbeit zu mobilisieren. Wie sich diese beiden Wahlen künftig auf Europa auswirken werden, ist allerdings nur schwer abzusehen.

Die Händler am CO2-Markt verhielten sich jedenfalls zurückhaltend bis unbeeindruckt. Der Preis für die Europäischen Verschmuzungsrechte bewegte sich daher bereits die dritte Woche in Folge in einer Range im Bereich zwischen 4,90 EUR bis 5,20 EUR. In dieser Woche finden am Donnerstag und Freitag keine Auktionen an der EEX statt, was dem Kurs etwas Halt geben könnte.

Nachdem es Anfang Mai am Ölmarkt ernsthaft nach einer Erholung aussah, sind zuletzt die Preise auf den niedrigsten Stand dieses Jahres gesunken. Offenbar belastet der Lagerbericht des US-Energieministeriums vom Mittwoch, der einen starken Anstieg der Rohöl- und Produktvorräte zeigte, anhaltend das Verhalten der Händler. Diese offenbaren augenscheinlich neue Zweifel an der Wirksamkeit der OPEC-Produktionskürzungen und nehmen zarte Kurssteigerungen sofort als Verkaufssignal.

Bemerkenswert war in der vergangenen Woche noch das protokollarisch ungewöhnlich hoch angesetzte Treffen zwischen dem Kalifornischen Gouverneur Jerry Brown und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping. Nach der Absage des US-Präsidenten an das Pariser Klimaschutzabkommen verabredeten die beiden Politiker im Rahmen eines eigenen Klimavertrages eine enge Zusammenarbeit bei erneuerbaren Energien und umweltfreundlichen Technologien. Dabei ist die Initiative des bevölkerungsreichsten US-Bundesstaates keineswegs ein exotischer Alleingang. Inzwischen hat sich in den USA eine Initiative gegen den Ausstieg aus dem Weltklimavertrag formiert. Unter dem Motto „We are still in“ haben sich allein neun Bundesstaaten sowie zahlreiche Städte, Universitäten und hunderte Unternehmen vorgenommen, die Ziele von Paris trotz der Absage ihres Präsidenten umzusetzen.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 09.06.17 05.06.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 5,04 EUR 5,17 EUR -0,13 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 5,04 EUR 5,17 EUR -0,13 EUR
CER (Spotmarkt) 0,22 EUR 0,21 EUR +0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 48,17 USD 49,42 USD -1,25 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1196 USD 1,1257 USD -0,0061 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

 

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

 

Ihre

Advantag Services GmbH

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 06.06.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

einmal mehr muss sich der CO2-Marktbericht mit Donald Trump beschäftigen. Der US Präsident hat bekanntlich am vergangenen Donnerstag den Ausstieg der weltgrößten Volkswirtschaft aus dem Pariser Klimaschutzabkommen erklärt. Damit hat Trump also sein Wahlversprechen an die Kohlehochburgen wie Pennsylvania oder West Virginia eingelöst und plant nun mit seinem Dekret die Rückkehr Amerikas zur Kohlesupermacht. Daher schickte er bei der Unterzeichnung medienwirksam einige Kumpel symbolisch zurück an die Arbeit. Doch wieder einmal erlaubt es ihm sein bereits berüchtigter Tunnelblick nicht, die Sinnlosigkeit dieses Vorhabens zu erkennen. Der Rückgang der Kohleförderung in den USA ist nämlich keineswegs auf das Pariser Klimaschutzabkommen zurückzuführen, sondern auf rein markttechnische Mechanismen. Der Kohleverbrauch ist in den letzten Jahren vor allem wegen günstigerer Alternativen wie Erdgas und wegen des Einsatzes energiesparender Technologien auf den niedrigsten Stand seit 40 Jahren gesunken. Diese Tatsachen – keine „Fake News“ – werden schon bald von dann extrem enttäuschten Bergarbeitern zur Kenntnis genommen werden.

Für den Handel mit Europäischen Verschmutzungsrechten war allerdings eine andere Frage von weit größerer Bedeutung: Wir würden andere große Industrienationen auf den Ausstieg der USA aus dem Klimaabkommen reagieren? Würden sie dem Beispiel folgen und damit den historischen Vertrag ins Wanken bringen? Der leicht verunsicherte CO2-Markt reagierte folgerichtig mit Preisabschlägen und verzeichnete am Freitag im frühen Handel ein kurzfristiges Tief von 4,99 EUR.

Doch die prompte einstimmige, internationale Reaktion lies die Händler schon kurz danach deutlich aufatmen. Deutschland, Frankreich, Italien und selbst China oder das eng mit den USA verbündete Großbritannien kritisierten unmissverständlich Trumps Entscheidung und kündigten ein kompromissloses Festhalten an den vereinbarten Klimazielen an. Nun stand der starke Mann im Weißen Haus einmal mehr wie ein naives Kind da, das sich die Hände vor die Augen hält und glaubt, dass es dadurch nicht mehr gesehen wird.

Einzig der Ölpreis reagierte signifikant auf die Entscheidung aus Washington. Nach Einschätzung von Rohstoffexperten besteht am Markt die Erwartung, dass nun die Ölproduktion der USA noch weiter steigen wird. In der Folge sank der Ölpreis am Freitag wieder unter die wichtige 50-Dollar-Marke.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 05.06.17 26.05.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 5,17 EUR 5,19 EUR -0,02 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 5,17 EUR 5,19 EUR -0,02 EUR
CER (Spotmarkt) 0,21 EUR 0,22 EUR -0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 49,42 USD 52,47 USD -3,05 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1257 USD 1,1182 USD +0,0075 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

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Advantag Services GmbH

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 29.05.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

1975 nahm Helmut Schmidt gemeinsam mit den Staatschefs fünf weiterer führender Industrienationen, unter anderem Präsident Gerald Ford aus den USA, beim ersten Gipfeltreffen der Gruppe der Sechs, kurz G6, im französischen Rambouillet, teil. Ende 1975 gab es dann bereits die G7 und von 1998 bis 2014 war es aufgrund der temporären Mitgliedschaft Russlands gar die Gruppe der Acht.

Sollte Donald Trump auch noch im kommenden Jahr US-Präsident sein, könnte sich das Treffen wieder als Gruppe der Sechs darstellen, denn seit dem vergangenen Treffen auf Sizilien steht einmal mehr fest, dass dieser US-Präsident eine kaum zu meisternde Herausforderung für die Staatschefs Frankreichs, Italiens, Japans, Kanadas, Großbritanniens und Deutschlands ist.

Selbst die deutsche Bundeskanzlerin hat ihre Enttäuschung mit selten deutlichen Worten kundgetan, nicht zuletzt, da Donald Trump es als einziger Teilnehmer vorzog, seine Entscheidung hinsichtlich der Einhaltung des Pariser Klimaschutzvertrags erst in dieser Woche bekannt zu geben, wie er auf Twitter verkündete.

Bezeichnend für das gesamte Treffen waren die Schlüsselszenen, bei denen Trump ohne Dolmetscher den italienischen Redebeitrag überging  –  da dieser offenkundig länger als eine Twitter-Nachricht war  –  oder wie er Emmanuel Macron ähnlich einem pubertären Teenager die Hand in der Annahme stark drückte, dass er sich somit Respekt verschaffen und Dominanz zeigen könne.

Der europäische Emissionshandel indes zeigt sich hiervon unbeeindruckt, da das Risiko Trump schon eingepreist ist. Vielmehr nutzt der Markt das aufgrund vieler Feiertage geringere wöchentliche Auktionsvolumen zum Sprung über die 5-Euro-Marke.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 26.05.17 19.05.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 5,19 EUR 4,85 EUR +0,34 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 5,19 EUR 4,86 EUR +0,34 EUR
CER (Spotmarkt) 0,22 EUR 0,24 EUR -0,02 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 52,47 USD 53,68 USD -1,21 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1182 USD 1,1208 USD -0,0026 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

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Advantag Services GmbH

 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 22.05.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

kräftige Pluszeichen markieren die Marktverläufe der vergangenen Woche. So erreichte der Euro im Verhältnis zum US-Dollar den höchsten Stand seit Oktober letzten Jahres, also unmittelbar vor der Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten. Doch die anfängliche Trump-Euphorie hat sich spürbar gelegt. Da mittlerweile sogar offen über ein Amtsenthebungsverfahren gesprochen wird, verlieren die Anleger zunehmend das Vertrauen in den Dollar.

Auch der Ölpreis ist in der letzten Woche erheblich gestiegen. Saudi-Arabien und Russland sind in der Frage einer Verlängerung der Förderbeschränkung bereits vorangegangen und der Markt erwartet vom Treffen der OPEC in dieser Woche ebenfalls deren Zustimmung zu der Vereinbarung. Dies würde bedeuten, dass die Limitierung der Fördermengen bis März 2018 ausgedehnt würde, was einen weiteren, vielleicht sogar signifikanten Preisanstieg nach sich ziehen könnte.

Der CO2-Markt hat im Gefolge dieser Tendenzen die großen Versteigerungsmengen der vergangenen Woche mit Leichtigkeit absorbiert und sogar mit Auktionsergebnissen über dem jeweils aktuellen Spotpreis den Markt angetrieben. Mit einem Zuwachs von 0,40 EUR hat der Kurs dabei deutlich die mittelfristige Abwärtslinie durchbrochen, konnte allerdings die Fünf-Euro-Marke noch nicht überwinden. Bekanntermaßen wecken solche sprunghaften Preisanstiege auch immer Begehrlichkeiten für Gewinnmitnahmen, sodass es abzuwarten bleibt, ob der Aufwärtstrend in dieser Woche weiter unvermindert fortgesetzt wird.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 19.05.17 12.05.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 4,85 EUR 4,45 EUR +0,40 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 4,85 EUR 4,46 EUR +0,39 EUR
CER (Spotmarkt) 0,24 EUR 0,25 EUR -0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 53,68 USD 50,80 USD +2,88 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1208 USD 1,0934 USD +0,0274 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

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Advantag Services GmbH

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 15.05.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Markt für Europäische Verschmutzungsrechte litt in der vergangenen Woche unter einem prall gefüllten Auktionskalender, da am Mittwoch an der EEX 4.857.000 EUA aus Polen zusätzlich zur Versteigerung kamen. Das Interesse an den frischen Zertifikaten war allerdings ausgesprochen gering. Am Freitag meldete Leipzig einen Überzeichnungsgrad von nur 1,43 – der niedrigste Wert bisher in diesem Jahr.

Trotz allem federte der Preis am Freitag beim Stand von 4,29 EUR ab und schloss mit 4,46 EUR deutlich höher, als man es vielleicht erwartet hätte. In dieser Woche findet an der Londoner ICE die planmäßige Versteigerung von 4.269.500 EUA statt, sodass im Vergleich zur abgelaufenen Woche nur geringfügig weniger Zertifikate angeboten werden. Es bleibt abzuwarten, ob sich hierfür überhaupt genügend Abnehmer finden werden.

Wie das US-amerikanische Wissenschaftsportal Climate Central unlängst berichtete, wurde an der Messstation Mauna Loa auf Hawaii zum ersten Mal in der Geschichte der Datenerhebung ein CO2-Gehalt von mehr als 410 ppm gemessen. Nach Angaben von Wissenschaftlern gab es einen solch hohen Wert zuletzt vor mehreren Millionen Jahren. Die Messstation auf Hawaii ist für ihre stabilen Messdaten bekannt. Als dort im Jahr 1958 mit den Aufzeichnungen begonnen wurde, lag der Wert noch bei 315,71 ppm – und das war bereits deutlich mehr als die durchschnittlichen 280 ppm in vorindustrieller Zeit.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 12.05.17 05.05.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 4,45 EUR 4,57 EUR -0,12 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 4,46 EUR 4,58 EUR -0,12 EUR
CER (Spotmarkt) 0,25 EUR 0,24 EUR +0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 50,80 USD 49,24 USD +1,56 USD
EURO (Currency, Forex) 1,0934 USD 1,0998 USD -0,0064 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

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