Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 11.09.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

in unserem Marktbericht vom 28. August hatten wir bemerkt, dass „die Preisentwicklung im September durchaus ein wenig gespannt sein“ könne. Was aber in der vergangenen Woche tatsächlich am CO2-Markt passierte, kann man nur als spektakulär bezeichnen.

Der Handel startete am vergangenen Montag bei 5,83 EUR und begann danach eine Rallye, welche den Preis im heutigen frühen Handel bis auf 7,20 EUR katapultierte und damit ein neues Jahreshoch markierte. Der Analyst Stefan Küster von EnergyCharts hatte am Donnerstag hierzu eine langfristige Betrachtung des Chartbildes seit 2008 angestellt und kam zu dem Ergebnis, dass der Markt „charttechnisch vor einer wichtigen, um nicht zu sagen, „alles entscheidenden“ Weichenstellung“ stehe. Er schloss in diesem Zusammenhang ein baldiges Wiedersehen mit der „runden 10-Euro-Marke“ nicht aus.

Neben sehr positiven Vorgaben aus dem Energiesektor werden auch Signale aus der Politik zu diesem bullischen Kursfeuerwerk beigetragen haben. So gab es unter der Woche zum Beispiel Informationen darüber, dass Frankreich und Deutschland dafür eintreten, die Neuregelungen für die vierte Handelsperiode noch vor dem kommenden Weltklimagipfel im November zu beschließen. Am Mittwoch dieser Woche gehen die sogenannte Triloggespräche in die nächste Runde und es sickerten Nachrichten durch, dass es im Vorfeld einige Fortschritte hinter verschlossenen Türen gegeben habe.

Bemerkenswert ist ebenfalls, dass am vergangenen Donnerstag die Auktion an der EEX gecancelt wurde, weil die Gebote deutlich unterhalb des Marktes lagen. Die so ausgefallene Versteigerungsmenge wird nun auf kommende Auktionen verteilt.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 08.09.17 01.09.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 7,06 EUR 5,82 EUR +1,24 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 7,07 EUR 5,83 EUR +1,24 EUR
CER (Spotmarkt) 0,20 EUR 0,20 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 53,71 USD 52,73 USD +0,98 USD
EURO (Currency, Forex) 1,2035 USD 1,1860 USD +0,0175 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Ihre

Advantag Services GmbH

 

 

Emisssionshandel / CO2 – Marktbericht vom 04.09.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

zum Start in die vergangene Woche hatte der Kurs der Europäischen Verschmutzungsrechte mit 6,20 EUR ein Halb-Jahres-Hoch erreicht, musste im weiteren Wochenverlauf aber Tag für Tag leichte Korrekturen hinnehmen. Die Händler nahmen damit den Umstand vorweg, dass ab Freitag wieder die vollen Versteigerungsmengen auf den Markt kamen. Infolge dessen schloss der CO2-Markt mit 5,83 EUR recht deutlich unter der Sechs-Euro-Marke. Dabei fiel der Preis am Freitag sogar noch unter das Resultat der Auktion vom Vormittag, bei welcher 5,88 EUR zugeschlagen wurden. 20 der insgesamt 23 Bieter konnten die 4.473.000 frischen Zertifikate mit nach Hause nehmen, sodass von dieser Seite kein weiterer Druck auf den Spotmarkt einsetzte. Im heutigen frühen Handel tendiert der Preis bei regem Interesse leicht oberhalb des Settlementpreises vom Freitag.

Heute treffen sich im Kanzleramt Vertreter vieler von Diesel-Fahrverboten bedrohter Kommunen mit der Kanzlerin. Für den Lebens- und Wirtschaftsstandort Deutschland wären solche Verbote ein ganz erheblicher Tiefschlag. Insofern ist auch das Argument der Autoindustrie absolut nicht nachvollziehbar, wonach die beim Diesel-Gipfel beschlossenen Maßnahmen ebenso viele Verbesserungen für Innenstädte bringen würden, wie Fahrverbote. So können tatsächlich nur Interessenvertreter der Autoindustrie denken!

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)
Instrument 01.09.17 25.08.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 5,82 EUR 6,08 EUR -0,26 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 5,83 EUR 5,09 EUR -0,26 EUR
CER (Spotmarkt) 0,20 EUR 0,20 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 52,73 USD 51,98 USD +0,75 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1860 USD 1,1931 USD -0,0071 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

Bei Rückfragen steht Ihnen unser Händlerteam jederzeit gerne zur Verfügung.

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

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Advantag Services GmbH

 

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 28.08.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

am 1. August, mit Beginn der jährlich wiederkehrenden Phase mit halbierten EUA-Versteigerungsmengen, startete der Handel mit 5,25 EUR. Im heutigen frühen Handel, also wenige Tage vor Ablauf dieses Monats, steht der Markt mit einem Höchstpreis von 6,19 EUR fast einen Euro darüber. Dieser enorme Preiszuwachs ist natürlich nicht ausschließlich auf die reduzierten Auktionsmengen zurückzuführen, sondern wurde von einem insgesamt positiven Marktumfeld und besonders vom starken Energiesektor getragen. Eine Ausnahme bildete hier allerdings ausgerechnet der Ölpreis, welcher sonst gerne mal eine Referenzgröße zum CO2-Markt darstellt. Dieser zeigte im August zwar durchaus kräftige Ausschläge, blieb aber unter dem Strich bei einem durchschnittlichen Preisniveau von rund 52,00 USD.

In jedem Fall kann man schon jetzt feststellen, dass es am Markt für die Europäischen Verschmutzungsrechte einen vergleichbar starken August in der gesamten dritten Handelsperiode noch nicht gab, und daher können wir auf die Preisentwicklung im September durchaus ein wenig gespannt sein.

Bei der öffentlichen Diskussion über die Diesel-Problematik ist ein Resultat des sogenannte Diesel-Gipfels bislang wenig beachtet worden, nämlich die Einsetzung von vier Expertengruppen, welche in zügiger zeitlicher Abfolge einzelne Teilbereiche der Problematik analysieren und politisch verwertbare Handlungsvorschläge erarbeiten sollen. Ein solches Spezialthema ist zum Beispiel der für die Belastung der Innenstädte sehr bedeutsame Bereich der öffentlichen Fahrzeugflotten. Es ist naheliegend, dass besonders Busse und Taxen, welche ja nicht nur gelegentlich in den Stadtzentren unterwegs sind, einen erheblichen Teil zu den Emissionen beitragen und es ist zu hoffen, dass im vorgesehenen Zeitplan bis Ende Oktober tatsächlich echte Ergebnisse herauskommen, die möglicherweise sogar wegweisend sein könnten.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 25.08.17 18.08.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 6,08 EUR 5,81 EUR +0,27 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 5,09 EUR 5,82 EUR +0,27 EUR
CER (Spotmarkt) 0,20 EUR 0,21 EUR -0,01 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 51,98 USD 52,83 USD -0,85 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1931 USD 1,1761 USD +0,0170 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

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Mit freundlichen Grüßen

 

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Advantag Services GmbH

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 21.08.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

allen Leugner des Klimawandels zum Trotz ist der Juli 2017 aus globaler Sicht der wärmste jemals gemessene Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Die vergangenen drei Jahre waren somit die bislang wärmsten Jahre seit dem Jahr 1880. Auch die Erklärung, dass ein wichtiger Teil der letzten Jahre mit dem Wetterphänomen El Niño im Zusammenhang steht, wird durch den warmen Juli relativiert, da El Niño bereits wieder abgeklungen ist.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

(Grafik: NASA/?GISS/?GISTEMP)

 

Der Markt für den verpflichtenden europäischen Emissionshandel legte nach Überwindung der knapp über 5,50 Euro befindlichen charttechnischen Widerstände bei den EUA kräftig zu und schloss auf Wochenbasis mit einem Plus von gut acht Prozent.

 

Allerdings ist es nicht unwahrscheinlich, dass wir uns kurz vor einer Konsolidierungsphase befinden, da am kommenden Freitag die sommerliche Phase mit dem halbierten Auktionsvolumen zu Ende ist und 4,473 Millionen EUA aus deutscher Regie in den Markt strömen sollen. Danach beginnt die neue Woche am 04.09.2017 wieder mit der EU-Versteigerung von 4,2615 Millionen Emissionsrechten.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)
Instrument 18.08.17 11.08.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 5,81 EUR 5,38 EUR +0,43 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 5,82 EUR 5,39 EUR +0,43 EUR
CER (Spotmarkt) 0,21 EUR 0,21 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 52,83 USD 52,03 USD +0,80 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1761 USD 1,1772 USD -0,0011 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

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Advantag Services GmbH

Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 14.08.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

die deutschen Autohersteller versuchen weiterhin, das Märchen vom umweltfreundlichen Verbrennungsmotor aufrecht zu erhalten und reden über den sauberen Diesel. Dabei werden ständig teilweise abstruse Berechnungen verbreitet, welche die Elektroautos als unverträglich für das Klima darstellen, weil die Produktion der Batterien energieaufwendig sei und Lithium benötigen würde.

Hierbei wird meist völlig außer Acht gelassen, dass die Herstellung eines Verbrennungsmotors, welcher aus zum Teil mehr als 1.000 Teilen aus Aluminium und weiteren Metallen besteht, deutlich mehr Rohstoffe benötigt, als ein Elektromotor mit 99% weniger Teilen. Die Produktion eines Autos mit Verbrennungsmotor hat einen Carbon Footprint zwischen rund fünf und 7,5 Tonnen.

Am einfachsten ist hier der Vergleich zweier Fahrzeuge der gleichen Bauklasse, wie den Smart. Die Produktion des Fahrzeugs mit Verbrennungsmotor hat einen CO2-Fußabdruck von 4,3 Tonnen, die Produktion des Elektro-Äquivalents durch die Batterie 0,9 Tonnen mehr, also 5,2 Tonnen (Quelle: Ökobilanz von Elektrofahrzeugen, Prof. Dr. Eckhard Helmes, Prof. Dr. Oliver Türk und weitere).

Das Modell mit Verbrennungsmotor hat bei einer Laufleistung von 100.000 km einen Carbon Footprint von ca. 20 Tonnen, das mit Grünstrom betriebene Elektrofahrzeug jedoch lediglich 6 Tonnen und liegt somit satte 70% unter dem Verbrenner. Natürlich ist die Art der Energieerzeugung ausschlaggebend, denn mit normalem deutschem Strommix würde der Smart 14 Tonnen CO2 verursachen, jedoch noch immer deutlich mit 30% unter dem des Verbrennungsmotors liegen.

Der weltweite deutliche Anstieg an Elektroautos – insbesondere in Asien und Amerika – benötigt nun jedoch mehr Lithium. Das macht sich nun Bolivien zu Nutze und investiert in die Produktion des „weißen Golds“. Bolivien will somit 30.000 Tonnen Lithiumkarbonat jährlich produzieren, wobei die Tonne Lithiumkarbonat aktuell mit ca. 13.000 US-Dollar gehandelt wird. Aktuell besitzt der Weltmarktführer Chile Reserven von geschätzt 7,5 Millionen Tonnen, jedoch sollen die bolivianischen Reserven bei 9,0 Millionen Tonnen liegen. Damit sollte insbesondere die Produktion der Batterien für die Elektroautos der kommenden Jahre gewährleistet sein, was den Verkehrssektor deutlich emissionsärmer machen wird.

Eine Elektroauto-Quote, wie von Kanzlerkandidat Martin Schulz gefordert, ist jedoch das falsche Signal. Subventionen, wie bei Diesel, sind nicht zielführend und gehören in die Mottenkiste. Sinnvoller ist es, die Subventionen des Diesels eher in den Ausbau der Ladeinfrastruktur zu investieren, denn die immer günstiger werdenden Elektroautos besitzen genug Vorteile, um den Markt zu überzeugen.

Der Markt für CO2-Emissionsrechte wurde in der vergangenen Handelswoche durch die weiterhin reduzierten Auktionen und die dadurch höhere prozentuale Nachfrage gestützt. Dies führte zu einem moderaten Zuwachs von vier Cent auf 5,34 Euro pro Tonne.

 

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)      
Instrument 11.08.17 04.08.17 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 5,38 EUR 5,34 EUR +0,04 EUR
EUA (Dezember-2017-Future) 5,39 EUR 5,35 EUR +0,04 EUR
CER (Spotmarkt) 0,21 EUR 0,21 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 52,03 USD 52,38 USD -0,35 USD
EURO (Currency, Forex) 1,1772 USD 1,1774 USD -0,0002 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information.)

 

 

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