Sehr geehrte Damen und Herren,
auch das Jahr 2021 wird es leider wieder in die Top 10 der heißesten Jahre seit dem Beginn der Wetteraufzeichnungen schaffen. Den Hochrechnungen zufolge wird die ununterbrochene Reihe von Rekordjahren, die 2015 begann, auch im ablaufenden Jahr fortgesetzt. Welchen Platz es in diesem unrühmlichen Ranking einnehmen wird ist dabei nebensächlich. Regional wurden 2021 tatsächlich erneut zahlreiche Klima-Rekorde gebrochen. So waren den Berechnungen zufolge die Landtemperaturen auf der nördlichen Erdhalbkugel im Herbst durchschnittlich höher als jemals zuvor und die Arktis erwärme sich nach wie vor mehr als doppelt so schnell wie der Rest der Erde.
Erschreckend wirkt in diesem Zusammenhang die jüngste Pressemitteilung des Bundesumweltamtes, wonach der Anteil erneuerbarer Energien am Bruttostromverbrauch im Jahr 2021 spürbar sinken und nach 45,3 Prozent im Jahr 2020 mit etwa 42 Prozent nur noch das Niveau von 2019 erreichen wird. Während der Gesamtstromverbrauch stieg, wurde witterungsbedingt fünf Prozent weniger Strom aus erneuerbaren Quellen erzeugt als im Vorjahr. In der Mitteilung hieß es weiter, dass seit 1997 die erneuerbare Stromproduktion kontinuierlich gestiegen sei. Einzelne wind- und sonnenärmere Jahre wurden bisher meist durch Zubau neuer Stromerzeugungsanlagen ausgeglichen. 2021 sei dies allerdings nicht der Fall gewesen, auch weil 2019 und 2020 nur wenig Kapazität zugebaut wurde.
Hieran schließt sich nahtlos die Meldung der Internationalen Energieagentur (IEA) vom vergangenen Freitag an, wonach die weltweite Stromerzeugung aus Kohle in diesem Jahr wieder ein Allzeithoch erreichen wird. Grund dafür sei die weltweite wirtschaftliche Erholung, welche die Stromnachfrage schneller ansteigen lässt, als kohlenstoffarme Energiequellen mithalten können.
Der CO2-Markt fand in der vergangenen Woche zunächst keine neue Orientierung und so bewegten sich die Preise relativ konstant seitwärts in einer Spanne zwischen 80 und 85 Euro. Das änderte sich allerdings am Freitag. Die EUAs strebten zu Handelsbeginn zunächst deutlich nach oben, bevor sie dann den größten Tagesrückgang in Euro aller Zeiten hinnehmen mussten. Offenbar waren Händler trotz sofortiger Dementi zum Teil durch die Androhung von Interventionen aufgeschreckt worden und realisierten im Vorfeld des heute auslaufenden Referenz-Futures-Kontrakts ihre Gewinne. Dabei verbilligten sich die Verschmuzungsrechte um rund EUR 11,50.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 10.12.21 | 17.12.21 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 83,73 EUR | 73,28 EUR | -10,45 EUR |
EUA (Dezember-2021-Future) | 83,73 EUR | 73,28 EUR | -10,45 EUR |
VCU (Voluntary Carbon Units ø) | 8,86 USD | 7,98 USD | -0,88 USD |
VER (Gold Standard Spotmarkt ø) | 8,67 USD | 8,53 USD | -0,14 USD |
nEZ (nationale Emissionszertifikate (D)) | 25,00 EUR | 25,00 EUR | +0,00 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 75,30 USD | 73,08 USD | -2,22 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,1316 USD | 1,1237 USD | -0,0079 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den VCU- und VER-Kursen handelt es sich um Durchschnittskurse (CBL markets), welche im Rahmen der freiwilligen Kompensation Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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