Sehr geehrte Damen und Herren,
die deutsche Bundesregierung hat sich Ende vergangener Woche mit den vier Energieversorgungsunternehmen EnBW, E.ON, RWE und Vattenfall die Eckpunkte für Entschädigungszahlungen in Bezug auf den Atomausstieg Deutschlands sondiert, wie das Umweltbundesamt am Freitag erklärte.
Auch wenn es viele als unnötig ansehen mögen, geschah dies aufgrund eines Urteils des Bundesverfassungsgerichts. Der Atomausstieg Deutschlands bleibt hiervon unberührt. Ende 2022 soll planmäßig das letzte Atomkraftwerk Deutschlands vom Netz gehen. Hierfür bezahlt die Bundesrepublik Deutschland einen finanziellen Ausgleich in Höhe von insgesamt etwa 2,428 Mrd. Euro an die vier Klägerinnen. Auf der anderen Seite verpflichten sich die betreffenden Unternehmen, sämtliche anhängigen Klageverfahren zurückzunehmen und auf Klagen oder Rechtsbehelfe gegen die Ausgleichsregelung zu verzichten. Hierzu müssen jedoch noch die Gremien der Unternehmen Ihr Einverständnis erklären.
Microsoft – Gründer Bill Gates hat nun ein lesenswertes Buch veröffentlicht, „Wie wir die Klimakatastrophe noch verhindern“ können und hat hierzu viele wissenschaftliche Erkenntnisse mit einbezogen. Dabei hat er auch aufgezeigt, dass es die globalen Volkswirtschaften deutlich teurer zu stehen bekommen wird, wenn wir dem Klimawandel nicht bekämpfen, als wenn wir unsere Möglichkeiten ausschöpfen würden, um ihn zu verlangsamen.
Bill Gates sieht auch in neuen Atomkraftwerken der vierten Generation einen Teil der Lösung des Problems des ständig steigenden Energiebedarfs, welcher global in naher Zukunft nicht allein durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann. Und wer sich einmal nur emotionslos an die Fakten hält, wird dabei erkennen, dass die Opfer der Atomkatastrophen in Tschernobil und Fukoshima nur ein Bruchteil der Menschenleben sind, welche jährlich durch den Ausstoß von Gigatonnen CO2 und Partikeln bei der Verstromung fossiler Energieträger gefordert werden.
Das Thema Atomstrom wird jedoch ein emotionales Thema bleiben, denn ein Atompilz lässt sich einfacher visualisieren, als die Luftverschmutzung und der langsamer voranschreitende Klimawandel durch CO2-Emissionen. Auf der anderen Seite darf man auch die Endlagerproblematik der Atomstromerzeugung nicht aus den Augen verlieren, auch wenn der Atomabfall der neuesten Reaktoren mit relativ kurzen Halbwertszeiten deutlich einfacher zu behandeln ist. Das Thema ist auf jeden Fall wichtig genug, um es nicht emotional und dogmatisch sondern auf Faktenbasis zu diskutieren.
Der Markt für europäische Emissionsrechte bewegte sich in der vergangenen Woche eher seitwärts, um am Freitag dann eine Bewegung in Richtung Wochenhoch zu unternehmen. Am Ende schloss er mit einem Plus bei EUR 38,98 je Tonne Co2e gegenüber der Vorwoche.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 26.02.21 | 05.03.21 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 37,22 EUR | 38,98 EUR | +1,76 EUR |
EUA (Dezember-2021-Future) | 37,28 EUR | 39,02 EUR | +1,74 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,37 EUR | 0,37 EUR | +0,00 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 64,34 USD | 69,56 USD | +5,22 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,2071 USD | 1,1911 USD | -0,0160 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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