Sehr geehrte Damen und Herren,
genau heute vor 40 Jahren fand die erste Weltklima-Konferenz in Genf statt, was auf ein gestiegenes Umweltbewusstsein in den 70er Jahren zurückzuführen war. Die beschleunigte Industrialisierung in vielen Teilen der Welt zeigte bereits erste Auswirkungen; das Ozonloch wurde ebenso erkannt wie das Waldsterben. Der Club of Rome veröffentlichte bereits 1972 mit dem Buch „Die Grenzen des Wachstums“ ein Werk, welches die Probleme der Nutzung fossiler Brennstoffe für die Atmosphäre thematisierte.
Ende der 70er Jahre begann die Klimaforschung, welche durch den Einsatz von Wettersatelliten verlässliche Daten erhielten. Zugleich konnten die Daten der mittlerweile weltweit bekannten Treibhausgas-Messstation auf Hawaii genutzt werden, welche den CO2-Gehalt in der Luft auf 4.150 Meter Höhe am Vulkan Mauna Loa misst. 1958 zeigte diese einen Wert von knapp über 300 ppm (parts per million) gemessen. Zur Weltklimakonferenz 1979 waren es bereits 335 ppm und aktuell liegt die CO2-Konzentration bereits bei über 400 ppm. Und mit steigendem Wissensstand sowie steigender globaler Temperatur wurde den Wissenschaftlern der Zusammenhang zwischen CO2-Emissionen und Klimawandel immer deutlicher bewusst.
An Erkenntnissen mangelt es der Menschheit also nicht, sondern eher daran, Erkenntnisse in entsprechendes Handeln umzuwandeln. Die Einführung des europäischen CO2-Emissionshandels im Jahre 2005 ist zwar aus dieser Erkenntnis heraus entstanden, jedoch schreitet die Dekarbonisierung der weltweiten Industrie aus Sicht vieler Wissenschaftler zu langsam voran. Nicht zuletzt ist das Thema bei der Bevölkerung zwar präsent, aber kaum einer tut wirklich etwas selbst für den Klimaschutz; die Zahl der Flugreisen steigt ebenso weiter wie die zugelassenen SUVs oder der Konsum qualitativ minderwertiger Wirtschaftsgüter in den Industrienationen. Und die Politik möchte sich nicht durch fiskalische Steuerungsmaßnahmen unbeliebt machen, da sie Proteste wie in Frankreich befürchtet, welche die nächsten Wahlen gefährden könnten.
Die Ausweitung des CO2-Emissionshandels auf weitere Branchen und Länder sowie ein hoher Preis für direkte und indirekte Treibhausgasemissionen könnte diese notwendigen Steuerungseffekte noch umfangreicher übernehmen. Doch dafür ist der Preis von CO2-Emissionsrechten weiterhin zu gering, auch wenn er in den vergangenen zwölf Monaten deutlich zugelegt hat.
In der vergangenen Handelswoche wurden diese im Bereich zwischen EUR 21,34 und EUR 24,18 gehandelt und schlossen mit einem Plus von 40 Cent gegenüber der Vorwoche bei EUR 22,20 im Spotmarkt. Aufgrund der limitierten Einsatzmöglichkeiten und des hohen Marktangebots verloren zudem die CER einen weiteren Cent und fielen auf 22 Cent im Mittel.
(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC) | |||
Instrument | 01.02.19 | 08.02.19 | Veränderung |
EUA (Spotmarkt) | 21,80 EUR | 22,20 EUR | +0,40 EUR |
EUA (Dezember-2019-Future) | 21,99 EUR | 22,37 EUR | +0,38 EUR |
CER (Spotmarkt) | 0,23 EUR | 0,22 EUR | -0,01 EUR |
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) | 62,74 USD | 62,00 USD | -0,74 USD |
EURO (Currency, Forex) | 1,1455 USD | 1,1321 USD | -0,0134 USD |
(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)
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