Emissionshandel / CO2 – Marktbericht vom 26.02.2018

Sehr geehrte Damen und Herren,

wer in den vergangenen Wochen einmal in London gewesen ist, könnte seinen Weg vom Flughafen in die Innenstadt mit einem schwarzen, optisch typischen Londoner Taxi gefahren sein, welches emissionsfrei und geräuscharm durch die Metropole gleitet. London Taxi gehört zum chinesischen Geely – Konzern, ebenso wie Volvo, welche ebenfalls angekündigt haben, in naher Zukunft alle Modelle elektrisch anzutreiben.

Nun ist Milliardär und Hauptaktionär von Geely, Li Shufu, mit seinem Unternehmen größter Einzelaktionär beim deutschen Automobilkonzern Daimler mit einem Anteil von 9,69% eingestiegen. Li Shufus Hauptaugenmerk liegt hierbei in einer Allianz für autonomes Fahren und Elektromobilität.

Gemeinsam mit der Information, dass die Nachfrage in Deutschland die Produktionskapazitäten der Hersteller von Elektrofahrzeugen derart übersteigt, dass man sechs bis neun Monate Wartezeit bei einer Neubestellung eines reinen Elektroautos hat, sieht es danach aus, dass letztendlich auch in Deutschland alternative Antriebe nach einem holprigen Start vom Verbraucher angenommen werden.

Auch wenn das Bundesverwaltungsgericht die Verkündung ihres Urteils hinsichtlich möglicher Fahrverbote für ältere Diesel-PKW auf den morgigen Dienstag verschoben hat, arbeitet die amtierende Bundesregierung bereits an einer Rechtsgrundlage zur Schaffung von Fahrverboten in deutschen Innenstädten.

Sollte der Ausbau der Ladeinfrastruktur auch noch in absehbarer Zeit gelingen, so dass auch Stadtbewohner ohne eigene Garage die Vorteile des Elektroantriebs vollumfänglich nutzen können, wird der Anteil der Verbrennungsmotoren in den kommenden Jahren deutlich zurückgehen. Aktuell ist das im globalen Rohölverbrauch noch nicht bemerkbar, was nicht zuletzt an den wieder angestiegenen Kursen sichtbar wird.

Die Nachfrage nach CO2-Emissionsrechten lies die Kurse in der vergangenen Woche weiterhin im Bereich von knapp unter 10 Euro pro Tonne verharren. Die Kaltwetterfront wird in Mittel- und Osteuropa voraussichtlich noch in dieser Woche für einen höheren Bedarf an fossilen Brennstoffen sorgen, auch wenn Sonne und Wind ebenfalls einen guten Teil zum Energiemix beitragen. Aus bullisher Sicht wäre es daher nicht von Nachteil, in dieser Woche einmal zumindest auf Tagesbasis oberhalb der 10-Euro-Marke zu schließen.

 

(Durchschnittliche Börsenkurse / OTC)
Instrument 16.02.18 16.02.18 Veränderung
EUA (Spotmarkt) 9,77 EUR 9,50 EUR +0,27 EUR
EUA (Dezember-2018-Future) 9,81 EUR 9,52 EUR +0,29 EUR
CER (Spotmarkt) 0,18 EUR 0,18 EUR +0,00 EUR
ICE Brent Crude Oil (Benchmark Future) 67,02 USD 64,58 USD +2,44 USD
EURO (Currency, Forex) 1,2294 USD 1,2404 USD +0,0110 USD

(Die durchschnittlichen Börsenkurse und OTC-Preise zeigen das jeweilige Mittel von Angebot und Nachfrage verschiedener Handelsplätze für CO2-Emissionsrechte. Bid und Ask weichen üblicherweise mehrere Cent vom Mittelwert ab. Rohöl und Euro zeigen Börsenschlusskurse. Bei den CER-Kursen handelt es sich um CP2-CERs, welche im Rahmen des EU-ETS Verwendung finden können. Unsere Marktberichte stellen keine Empfehlung zum Handel von Emissionsrechten oder deren Derivaten dar und dienen ausschließlich der Information. Sollten Sie den Newsletter nicht mehr beziehen wollen, bitten wir um eine kurze Nachricht an den Absender.)

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